„Keine Ferien bei den Schikanen gegen Exilierte in Calais: Hunderte Menschen, die im Juni aus einem Camp vertrieben wurden, wurden heute Morgen erneut verjagt, ihre Habseligkeiten wurden […]. Einige Familien schlafen auf dem Boden.“ Mit diesen Worten kommentierte Utopia 56 am 9. Juli 2021 die abermalige Räumung des prekären Lebensorts von Exilierten auf dem Magnésia-Areal südlichen Rand von Calais.
Nach Angaben lokaler Medien begann die Räumung um 6 Uhr morgens und wurde von CRS, Gendarmerie und PAF (Grenzpolizei) durchgeführt. Betroffen waren demnach rund 130 Personen, darunter Familien. Wie bei diesem Typus von Räumungen gängig und auch bei vorausgegangenen Operationen an gleicher Stelle praktiziert, wurden sie per Bus in Aufnahmezentren außerhalb von Calais gebracht, während andere offenbar auswichen. Fotos von Utopia 56 zeigen improvisierte Schlafstellen am Straßenrand und im Schutz von Hecken.
Das Camp war bereits Anfang Juni und nach der Rückkehr eines Teils der Bewohner_innen wenige Wochen später ein zweites Mal geräumt worden (siehe hier). Anfang Juni begann auch der Abbruch des leerstehenden Hallenkomplexes, in dem die Exilierten etwas Schutz gefunden haben. Die jetzige Räumung flankiert den Abbruch der noch verbliebenen Hallen.