Am Abend des heutigen 24. Dezember 2021 wird der Bischof von Arras, Olivier Leborgne, am eritreischen BMX-Camp in Calais die Weihnachtsmesse zelebrieren. Angestoßen wurde diese Geste vom Jesuitenpater Philippe Demeestère, einem der drei Aktitivist_innen, die im Oktober und November den Hungerstreik gegen die entwürdigende Behandlung der Exilierten durchgeführt hatten (siehe hier). Demeestère, der den Hungerstreik vorzeitig hatte abbrechen müssen, hatte damals weitere Aktionen angekündigt, die vor allem auf praktische Solidarität zielten. Eine davon ist die Messe im Camp. Seiner Erfahrung nach ist es die erste größere religiöse Feier an einem Lebensort der Exilierten nach der Zerstörung des großen Jungle einschließlich seiner äthiopisch-orthodoxen Kirche und seiner diversen Moscheen im Oktober 2016. Neben der politischen Symbolik, die in der Feier liegt, stellt sie für die Gläubigen unter den Exilierten auch eine immaterielle Ressorce dar, die von den säkular orientierten Hilfsorganisationen naturgemäß nicht bereitgestellt werden kann.
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