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Dunkerque & Grande-Synthe

Keine vierte schwimmende Barriere

An drei Wasserwegen im nordfranzösischen Küstengebiet entstanden seit 2021 schwimmende Barrieren. Sie sollen verhindern, dass sogenannte Taxiboote im Hinterland der Küste zu Wasser gelassen werden, die ihre Passagier_innen später an einer verabredeten Stelle an Bord nehmen. Die Behörden gaben nun ihren Plan auf, in einem hierfür häufig genutzten Wasserlauf zwischen Calais und Dunkerque eine vierte Barriere zu errichten.

Die Barriere sollte bei der kleinen Festungsstadt Gravelines entstehen. Nördlich der Stadt erreicht der kanalisierte Unterlauf der Aa die offene See. Der Wasserlauf wird seit einigen Jahren von „Taxibooten“ genutzt. Nahe der Aa-Mündung befinden sich mehrere Strände, an denen Passagier_innen Bord genommen werden können. Allerdings wird die Aa bei Gravelines zugleich von Freizeitschiffer_innen frequentiert.

Anfang November 2024 kündigten die französischen Behörden in Abstimmung mit Großbritannien an, die Aa zwischen Gravelines und der Mündung in Höhe des Ortes Grand-Fort-Philippe durch eine schwimmende Barriere zu sperren. Hiergegen protestierten einerseits Freizeitsegler_innen. Organisationen der Geflüchtetenhilfe wiesen darauf hin, dass die Maßnahme lediglich eine Verlagerung der Abfahrtstellen bewirken und möglicherweise die Risiken erhöhen werde.

Wie das Online-Portal InfoMigrants berichtet, wurde der Plan nun aufgegeben. Es bleibt damit bei drei schwimmenden Barrieren, mit denen die Behörden dem Phänomen der Taxiboote zu begegnen versuchen: im Canal des Dunes bei Dunkerque (errichtet 2021, siehe hier) sowie am Unterlauf der Flüsse Canche (2023, siehe hier) und Authie (2024, siehe hier) südlich von Boulogne-sur-Mer. Die Barrieren bestehen jeweils aus einer Bojenkette, die zu beiden Seiten am Ufer verankert ist.