Bereits in der Vergangenheit wurden in Ärmelkanal und Nordsee Leichen von Exilierten entdeckt, die bei der versuchten Passage des Ärmelkanals gestorben waren (siehe hier, hier und hier). Ein weitere Leichenfund datiert vom 15. September 2024. Lokale Medien gehen davon aus, dass es sich um den Körper einer Migrantin handelt.
Schlagwort: Bootspassagen
In kurzer Folge dokumentieren wir momentan tödliche Situationen auf der Kanalroute, und auch die Anzahl der Opfer pro Zwischenfall nimmt deutlich zu. Nach dem Tod von zwölf Menschen am 3. September (siehe hier und hier) starben in den Nachtstunden des heutigen 15. September acht Exilierte bei einer gescheiterten Bootspassage nach Großbritannien.
Ob Labour, Tories oder rechte Randalierer*innen: in Großbritannien wollen alle die Flüchtlingsboote über den Ärmelkanal stoppen. Für jene, die darin sitzen, bedeutet dieser Diskurs eine Gefahr, die immer öfter tödlich endet.
Während einer Bootspassage kam es am 7. September 2024 im Ärmelkanal zu einem weiteren, möglicherweise tödlichen Vorfall. Zwei Exilierte sprangen ins Wasser, um eine andere Person zu retten, und werden nun selbst vermisst. Die Suche nach ihnen verlief ergebnislos.
Zwei Tage nach der schweren Havarie vor Kap Gris-Nez am 3. September 2024 sind weitere Umstände bekannt geworden. Es hat sich bestätigt, dass zwölf Menschen starben, darunter sechs Minderjährige; zwei weitere Menschen sind auf See verschollen und dürften kaum überlebt haben. Inzwischen wirft ein Medienbericht kritische Fragen hinsichtlich der Rettungseinsatzes auf, während die übliche politische Instrumentalisierung der Katastrophe einsetzt – und ablenkt von den strukturellen und politischen Ursachen der Tode.
Im Seegebiet zwischen Calais und Boulogne-sur-Mer ereignete sich am heutigen 3. September 2024 eine der schwersten Havarien auf dieser Migrationsroute überhaupt. Französische Medien und Behörden berichten von mindestens zwölf Todesopfern, zwei Vermissten und zahlreichen Verletzten. Hier ein erster und vorläufiger Überblick.
Im Zuge der rassistischen Ausschreitungen in der ersten Augustwoche kündigten britische Rechtsextreme provokativ an, ab dem 11. August 2024 mit „drei Autos voller Patrioten“ in Calais zu agieren (siehe hier und hier). Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass eine solche Aktion tatsächlich stattgefunden hat. Vielmehr sitzt der Initiator des Aufrufs inzwischen in britischer Haft. Allerdings ist der Versuch, die Situation im nordfranzösichen Migrationsraum für rechtsextreme Kampagnen zu nutzen, damit nicht vom Tisch. Aber er ist auch nicht neu.
„Diese Grenze tötet in größter Stille“ – Mit diesen Worten kommentierte die Calaiser NGO L’Auberge des migrants den jüngsten Todesfall auf See: Am 11. August 2024 starben erneut zwei Menschen während einer Bootspassage nach Großbritannien. Es ist der 32. Todesfall im Kontext der klandestinen Migration aus der EU nach Großbritannien in diesem Jahr. Zugleich mehren sich Anzeichen dafür, das Großbritannien auf See gerettete Personen zurückweist und an Frankreich übergibt.
Seit einer Woche halten rassistische Ausschreitungen Großbritannien in Atem. Dahinter steckt ein komplexes Gemisch aus politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekten. Als auffälliges Element sticht dabei die Hetze gegen Bootsflüchtlinge hervor. Über die aktuelle Situation hinaus setzt das die neue Labour-Regierung unter erheblichen Druck.
Zum wiederholten Mal ist am 28. Juli 2024 ein Mensch bei der Überfahrt eines Schlauchboots nach Großbritannien gestorben. Der leblose Körper wurde während eines Rettungseinsatzes an Bord eines Schlauchbootes entdeckt, auf dem sich mehr als siebzig Personen befanden. Es ist der 27. Todesfall seit Jahresbeginn und der siebte im Monat Juli.