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Channel crossings & UK

Dritte tödliche Havarie in einer Woche

Bei der Havarie eines Schlauchbootes starb am 19. Juli 2024 ein weiterer Exilierter. Nach den Havarien am 12. Juli mit vier Todesopfern (siehe hier) und am 17. Juli mit einem Todesopfer (siehe hier) ist es der sechste Grenztote innerhalb einer Woche. Eine solche Häufung tödlicher Ereignisse ist außergewöhnlich und verheißt Schlimmes für die zweite Hälfte des Jahres.

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Channel crossings & UK

Tödliche Havarie vor Gravelines

Weniger als eine Woche nach dem Tod von vier Schiffbrüchigen (siehe hier) ist erneut ein Exilierter im Ärmelkanal ertrunken. Es ist, soweit wir wissen, der 25. Todesfall seit Jahresbeginn. Während des Rettungseinsatzes wurden von einem britischen Schiff gerettete Menschen nach Frankreich zurückgebracht, was möglicherweise einen Pushback darstellt. Dieser Vorfall rief Spekulationen über eine angebliche politische Wende der neuen britischen Regierung hin zu Pushbacks auf See hervor.

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Channel crossings & UK

Vier Tote bei erneuter Havarie

[Update, 14. Juli 2024] Erneut ist im Ärmelkanal ein Schlauchboot havariert. Dabei starben nach Angaben der französischen Behörden vier Menschen. Das Unglück ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 12. Juli 2024 im Küstengebiet nördlich von Boulogne-sur-Mer, etwa vier Stunden nachdem die etwa 60 Passagier_innen in See gestochen waren.

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Channel crossings & UK

Ausweichen ins Risiko

Bereits 10.000 Bootspassagen seit Jahresbeginn

Mehrsprachige Safety at sea-Informationen im Jungle von Loon-Plage, April 2024. (Foto: Calais Border Monitoring)

Die Zahl der Exilierten, die seit Jahresbeginn den Ärmelkanal in small boats überquert haben, hat am 24. Mai die Marke von 10.000 überschritten. An diesem Tag registrierten die britischen Behörden die Ankunft von fünf Booten mit 288 Passagier_innen, die Gesamtzahl stieg damit auf 10.170 Personen an. Es ist der höchste Wert, der im selben Zeitraum jemals registriert wurde. Damit wird aber auch deutlich, dass die kalte Jahreszeit sehr viel stärker als in der Vergangenheit für Überfahrten genutzt wird – immer öfter mit tödlichen Konsequenzen.

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Boulogne-sur-Mer Channel crossings & UK

Fünf Tote bei Havarie nahe Wimereux

Nach der Havarie bei Wimereux, 23. April 2024. (Foto: Osmose 62 / Facebook)

Heute früh gegen 5:30 Uhr hat sich am Strand von Wimereux bei einer versuchten Passage des Ärmelkanals eine Havarie ereignet, bei der mindestens fünf Menschen ihr Leben verloren haben, unter ihnen ein siebenjähriges Mädchen. Das Unglück ereignete sich laut Augenzeugen beim Ablegen eines mit über 110 Personen besetzten Bootes bei ruhigem Meer, aber bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt. Während erste Berichte noch spekuliert hatten, dass möglicherweise weitere Personen versucht haben, an Bord des überfüllten Bootes zu gelangen, scheint die Unglücksursache eine Panik an Bord nach dem Auflaufen des Bootes auf eine Sandbank und dem Ausfall des Motors gewesen zu sein. Dabei fielen mehrere Menschen ins Wasser. Insgesamt wurden 47 Personen gerettet, 57 Personen blieben an Bord des Bootes und setzten, nachdem es ihnen gelang, den Motor wieder in Gang zu bringen, den Versuch ihrer Überfahrt nach Großbritannien fort.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Mädchen stirbt bei Havarie im Hinterland

[Mit einem Update, 9. März 2024] Auf einer Wasserstraße im Hinterland der nordfranzösischen Küste kenterte am heutigen 3. März 2024 ein Boot, auf dem sich sechzehn Exilierte befanden. Offenbar hatten sie versucht, auf diese Weise den Ärmelkanal zu erreichen und nach Großbritannien überzusetzen. Bei der Havarie ertrank ein Kind im Alter von sieben Jahren.

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Channel crossings & UK

Tödliche Havarie bei Calais

Ärmalkanal, 28. Februar 2028. (Foto: PREMAR)

Erneut hat sich auf dem Ärmelkanal eine tödliche Havarie ereignet – bereits die zweite in diesem Jahr. Eine Frau wurde leblos geborgen und später für tot erklärt, zwei weitere Personen sind vermisst und dürften bei den winterlichen Wassertemperaturen keine Überlebenschance gehabt haben. Eine Suchaktion im Seegebiet bei Wissant nahe Calais endete ergebnislos. Am selben Tag, dem 28. Februar 2024, scheiterten mehrere weitere Passageversuche und 179 Menschen mussten gerettet werden, während fünf Boote britisches Hoheitsgebiet erreichten.

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Benelux & Deutschland Boulogne-sur-Mer Channel crossings & UK

Zwischen Le Mans, Zeebrugge und Irland

Die Havarie von Wimereux im Kontext der Grenzpassagen um die Jahreswende 2023/24

Calais im Advent 2023: Oben die Aussicht auf das Olympiajahr 2024, unten Steinschüttungen zur Verhinderung von Camps in Sichtweite des imposanten Rathauses. (Foto: Th. Müller)

Beim Ablegen eines Schlauchbootes bei Wimereux starben am frühen Morgen des 14. Januar 2024 fünf Geflüchtete (siehe hier). Vier von ihnen, Abadeh (14 Jahre), Mohamed (16 Jahre), Ayham (24 Jahre) und sein Bruder Aysar (26 Jahre), konnten inzwischen identifiziert werden; sie alle sind syrischer Nationalität. Ihr Tod fällt mit dem Wiederbeginn der Bootspassagen nach einer fast einmonatigen Unterbrechung zusammen. Doch auch in dieser witterungsbedingten Pause kam es zu lebensbedrohlichen Situationen, und zwar an Bord von Kühlfahrzeugen. Dies zeigt einmal mehr, dass hochriskante Grenzpassagen nicht nur per Schlauchboot stattfinden und dass sie einen sehr viel weiteren geographischen Raum betreffen als den Küstenabschnitt von Boulogne-sur-Mer, Calais und Dunkerque.

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Boulogne-sur-Mer Channel crossings & UK

Mindestens fünf Tote bei Havarie nahe Wimereux

Stand: 14. Januar 2024, 12:00 Uhr

In der gestrigen Nacht vom 13. auf den 14. Januar sind in der Nähe von Wimereux mindestens vier Menschen bei einer versuchten Passage nach Großbritannien ums Leben gekommen. Während die meisten Meldungen ([1], [2], [3], [4]) aktuell noch vier Tote vermelden, berichten zwei Quellen ([5], [6]) bereits von einem fünften Opfer, dessen Leiche heute früh gegen 9:00 Uhr von Einsatzkräften am Fuße der Klippen gefunden worden sei.

Tweet von France Bleu auf X, der das fünfte Todesopfer vermeldet.
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Allgemein

Opfer der Grenzpolitik: Die Todesfälle im Jahr 2023

Gedenken in Equihen bei Boulogne-sur-Mer am 12. Dezember 2023 für die verstorben und vermissten Exilierten an der Kanalküste. (Foto: Osmose 62)

Mindestens 28, vermutlich aber über 30 Exilierte starben 2023 im britisch-kontinentaleuropäischen Grenzraum. Die Gesamtzahl der dokumentierten Todesfälle stieg damit auf annähernd 400 Menschen seit der Jahrtausendwende. Sie alle sind direkt oder indirekt Opfer einer Migrationspolitik, die eine sichere und legale Passage der Grenze unmöglich gemacht hat. Keiner der Menschen hätte in einer anderen politischen Konstellation sterben müssen. Als eine Geste des Respekts erinnern wir an die Opfer der Grenze.