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Allgemein Channel crossings & UK

Tendenz zu größerer Brutalität

Brennendes Schlauchboot bei einem Polizeieinsatz, April 2024. Das Foto wurde von Exilierten aufgenommen und von Utopia 56 veröffentlicht. (Credits: Utopia 56)

Protokoll eine Recherche in Nordfrankreich

Mehrmals berichteten wir an dieser Stelle über gewaltsames Vorgehen gegen ablegende Boote an nordfranzösischen Stränden. Zudem registrierten wir, dass es bei Ablegemanövern wiederholt zu Todesfällen kam. Mitte April sprachen wir in Calais und Dunkerque mit mehreren NGOs über diese Entwicklung. Wir wollten verstehen, ob solche Fälle lediglich häufiger publik werden, oder ob sie eine Tendenz zur Wahl brutalerer Methoden anzeigen. Hier unser Protokoll.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Tödlicher Unfall in Loon-Plage

[Update, 20. April 2024]

Erneut ist im Kontext mit der kanalübergreifenden Migration ein Mensch gestorben. Der Todesfall ereignete sich am 18. April 2024 bei Dunkerque, lokale Berichte sprechen von einem Verkehrsunfall. Das Opfer ist nicht identifiziert. Nach unserer Zählung ist es der vierzehnte Todesfall seit Jahresbeginn. Möglicherweise steht der Tod im Zusammenhang mit dem Bau von Sperranlagen im Gebiet des Jungle von Loon-Plage.

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Benelux & Deutschland

Tod auf der belgischen Küstenautobahn

Auf der belgischen Küstenautobahn starb in den Nachtstunden des 4. April 2024 eine unbekannte Person. Sie wurde auf der Fahrbahn von mehreren Fahrzeugen überrollt. Die belgischen Behörden gehen davon aus, dass es sich um einen Migranten auf dem Weg nach Großbritannien handelt. Wenn sich dies bestätigt, so ist es nach unserer Zählung mindestens der dreizehnte Todesfall im Zusammenhang mit der Kanalroute seit Jahresbeginn.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Tötungsdelikt in Loon-Plage

In der Nähe des Jungle von Loon-Plage bei Dunkerque ist am 1. April 2024 erneut ein Mensch getötet worden. Es ist dort bereits das zweite Tötungsdelikt seit Jahresbeginn, nachdem es in den Vorjahren wiederholt zu tödlicher Gewalt gekommen war. Die Taten werden kriminellen Netzwerken zugeschrieben, doch die Hintergründe der aktuellen Tat sind bislang unklar.

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Channel crossings & UK

Noch nie so viele Bootspassagen im Winter

Polizeieinsatz gegen ein ablegendes Boot, 21. März 2024. (Foto: Osmose62)

Zwischen dem 1. Januar und dem 21. März überquerten 4.306 Exilierte den Ärmelkanal in Schlauchbooten. In den Vorjahren hatte die Zahl bei 3.836 (2022) bzw. 3.683 (2023) gelegen. Noch nie hat es in einem Winter also so viele Bootspassagen auf der Kanalroute gegeben, und dies, obschon die Zahl der Passagen im Gesamtjahr 2022 erstmals rückläufig war (siehe hier). Der Anstieg in den Wintermonaten bedeutet zugleich ein höheres Risiko, das durch die Fokussierung der Ordnungskräfte auf die Anfahrtwege und Ablegestellen der Boote nicht vermindert, sondern erhöht wird.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Der Todesfall in der Aa hat sich bestätigt

In der Nacht zum 3. März 2024 meldeten Exilierte den mutmaßlichen Tod eines der ihren. Er sei, so berichteten sie, im kanalisierten Fluss Aa bei Gravelines ertrunken, als er zu ihrem Boot gelangen wollte. Am 12. März machten zivilgesellschaftliche Organisationen den Fall publik, veröffentlichten Fotos des Vermissten und warfen den Behörden vor, nur unzureichend nach dem Vermissten gesucht zu haben (siehe hier). Inzwischen wurde eine Leiche entdeckt, bei der es sich höchst wahrscheinlich um den Vermissten, den 27jährigen Jumaa Alhasan aus Syrien, handelt. Zugleich lässt der Fall ein gravierendes Fehlverhalten der Behörden erkennen.

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Channel crossings & UK Dunkerque & Grande-Synthe

Ein weiterer Todesfall in der Aa?

Weit im Hinterland der nordfranzösischen Küste ereignete sich am 3. März 2024 ein tödlicher Unfall: Als eine Gruppe von Geflüchteten auf ein Boot stieg, um über den kanaliesierten Fluss Aa den Ärmelkanal zu erreichen und nach Großbritannien überzusetzen, ertrank ein siebenjähriges Mädchen (siehe hier). Wie nun bekannt wurde, starb an einer anderen Stelle der Aa wenige Stunden zuvor vermutlich ein weiterer Mensch.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Mädchen stirbt bei Havarie im Hinterland

[Mit einem Update, 9. März 2024] Auf einer Wasserstraße im Hinterland der nordfranzösischen Küste kenterte am heutigen 3. März 2024 ein Boot, auf dem sich sechzehn Exilierte befanden. Offenbar hatten sie versucht, auf diese Weise den Ärmelkanal zu erreichen und nach Großbritannien überzusetzen. Bei der Havarie ertrank ein Kind im Alter von sieben Jahren.

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Channel crossings & UK

Tödliche Havarie bei Calais

Ärmalkanal, 28. Februar 2028. (Foto: PREMAR)

Erneut hat sich auf dem Ärmelkanal eine tödliche Havarie ereignet – bereits die zweite in diesem Jahr. Eine Frau wurde leblos geborgen und später für tot erklärt, zwei weitere Personen sind vermisst und dürften bei den winterlichen Wassertemperaturen keine Überlebenschance gehabt haben. Eine Suchaktion im Seegebiet bei Wissant nahe Calais endete ergebnislos. Am selben Tag, dem 28. Februar 2024, scheiterten mehrere weitere Passageversuche und 179 Menschen mussten gerettet werden, während fünf Boote britisches Hoheitsgebiet erreichten.

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Allgemein

Tödlicher Passageversuch via Eurostar

Erneut endete der Versuch eines Exilierten, unentdeckt die Grenze nach Großbritannien zu passieren, tödlich. Der fatale Unfall ereignete sich im Pariser Abfahrtbahnhof des Hochgeschwindigkeitszugs Eurostar, der durch den Kanaltunnel direkt nach Großbritannien fährt. Es ist der achte Todesfall im Zusammenhang mit der kanalübergreifenden Migration seit Jahresbeginn.