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Calais

Erneute Räumungen in Calais

Während der Räumungen am 11. Dezember in Calais. (Foto: Human Rights Observers)

Am Morgen des 11. Dezember 2020 fanden in Calais erneut Räumungen mehrerer Camps statt. Dabei handelte es sich um solche Räumungen, die auf den Abbau des Siedlungsplatzes und die Verbringung der Bewohner_innen in Aufnahmeeinrichtungen außerhalb von Calais zielen (im Jargon der Behörden: mise à l’abri; in Abgrenzung zu den aktuell alle zwei Tage stattfindenden kleineren Operationen).

Wie die Zeitung La voix du Nord berichtet, waren drei Camps in der Nähe des Krankenhauses (Roseliére und Virval) und an der nahe gelegenen Calypso-Sporthalle betroffen. Sie gehören zu denjenigen Camps, die sich in Reichweite der Zubringerautobahn zum Fährhafen gebildet haben. Nach Angaben der Präfektur wurden 120 Personen mit Bussen in Unterkünfte gebracht.

CRS während der Räumungen am 11. Dezember. (Foto: Human Rights Observers)

Auf der Basis eigener Beobachtungen spricht die Initiative Human Rights Observers sogar von vier Räumungen, die mit großem Polizeiaufgebot durchgeführt worden seien. Dabei seien sämtliche Zelte und viele persönliche Gegenstände konfisziert und mindestens acht Personen festgenommen worden. Über die in Unterkünfte gebrachten Migrant_innen heißt es: „Viele Leute waren am Abend bereits wieder zurück in Calais – mit nichts.“

Abtransport von Zelten am 11. Dezember. (Foto: Human Rights Observers).