This is what the new UK-Rwanda partnership is all about. Mit diesem Satz stellte die Innenministerin Priti Patel ein Video vor, mit dem sie angesichts massiver Kritik nationaler und internationaler Institutionen für die geplante Umsiedlung von Geflüchteten aus Großbritannien nach Ruanda (siehe hier) wirbt. Hier eine Filmkritik.
Es treten auf: Die britische Innenministerin, die Sprecherin der ruandischen Regierung, der Geschäftsführer eines Supermarktes und zwei Geflüchtete namens Sami und Hassan. Die Innenministerin präsentiert ihre Politik als Neuansatz zur Lösung globaler Migrationsprobleme, die Regierungsprecherin präsentiert ihr Land als weltoffen, sicher und professionell, der Geschäftsführer sagt, dass er es zu etwas gebracht hat, und die Geflüchteten loben die Lebensperspektiven, die sich in Ruanda vor ihnen auftun. Genau in der Mitte des Films erklärt Hassan, er erlebe nun die beste Zeit seines Lebens, und zwar „because of the nature, because of the people, because of the services that they have been providing me with.“
Während der junge Mann dies aus dem Off spricht, schwenkt die Kamera über eine von sanften Hügeln umgebene Stadt unter einem heiteren Himmel, und als von den „services“ die Rede ist, erscheint ein helles und luxuriöses Gebäude hinter sattgrünen Palmen, das ich als Luxusressort bezeichnen würde, wenn es im Afrika-Werbeclip eines Reiseveranstalters zu sehen wäre. Würde ein Film die Ankunft und die Aussichten eines Geflüchteten in Großbriannien in so hübschen Bildern und mit so falschem Pathos darstellen, würde er zurecht als Werbung krimineller Menschenschmuggler wahrgenommen.
Kurze Einblendungen zu Beginn des Films erinnern an die Schlauchboote auf dem Ärmelkanal und das Lauern in Calais auf ein Versteck in einem Lastwagen. Priti Patel sagt, was sie schon oft gesagt hat: Dass sie Leben rette, indem sie das Geschäftsmodell der Schleuser austrockne. Die neue britisch-ruandische Migrationspartnerschaft erscheint als humnaitäres Projekt.
Der Film konstruiert auf diese Weise eine Realität jenseits der Realität, er ist Fake wie andere Propaganda auch. Würde ein nach der Durchquerung des Kanals unter Zwang nach Ruanda umgesiedelter Mensch nicht so begeistert von der Natur, den Leuten und dem hellen luxuriösen Bau hinter den Palmen sein wie Hassan, sondern sich ein zweites Mal auf den Weg nach Großbritannien begeben, so hätte er eine lebensbedrohliche Zeit vor sich, bevor er mit Glück und Geschick noch einmal in Calais auf einen Lastwagen warten oder auf ein Schlachboot an der Kanalküste steigen könnte. This is what the new UK-Rwanda partnership is all about.