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Benelux & Deutschland

Tod auf der belgischen Küstenautobahn

Auf der belgischen Küstenautobahn starb in den Nachtstunden des 4. April 2024 eine unbekannte Person. Sie wurde auf der Fahrbahn von mehreren Fahrzeugen überrollt. Die belgischen Behörden gehen davon aus, dass es sich um einen Migranten auf dem Weg nach Großbritannien handelt. Wenn sich dies bestätigt, so ist es nach unserer Zählung mindestens der dreizehnte Todesfall im Zusammenhang mit der Kanalroute seit Jahresbeginn.

Belgische Medien melden unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft von West-Flandern, dass sich der Unfall gegen 4:00 Uhr ereignet habe. Insassen eines französischen Fahrzeugs hätten gemeldet, dass sie zwischen Veurne und Oostduinkerke über einen Leichnam gefahren seien. Eintreffende Helfer_innen fanden eine Situation vor, die nahelegt, dass der Tote von mehreren Fahrzeugen überrollt wurde. Teile der Leiche seien über eine Strecke von mehr als hundert Metern verteilt gewesen.

Die Behörden teilten mit, dass es sich um eine männliche Person handelt, vermutlich „um einen Transitmigranten“. Ein Grund für diese Annahme sei, dass es am Vorabend einen Polizeieinsatz gab, „nachdem Transmigranten gesichtet worden waren.“ Die Behörden wandten sich mit der Bitte an die Öffentlichkeit, mögliche Beobachtungen von der Unfallstelle zu melden.

Die Umstände lassen vermuten, dass der Fahrer oder die Fahrerin des Unfallfahrzeugs keinen Notruf ausgelöst hat und auch andere Fahrer_innen den Toten nicht wahrnahmen oder bewusst ignorierten.

Die Autobahn E 40 verläuft von Deutschland über Belgien zum Fährhafen von Calais. Bereits westlich von Lüttich besteht seit Jahren ein kleines Camp bzw. eine Notunterkunft von Geflüchteten, die versuchen, sich auf Lastwagen nach Großbritannien zu verstecken. Vor allem der Abschnitt zwischen Brüssel und Ostende und die anschließende Strecke parallel zur Küste ist Schauplatz solcher Versuche. Dabei kam es bereits in der Vergangenheit zu mehreren Todesfällen.