In den Räumlichkeiten von Secours Catholique in Calais starb am 29. Juli 2024 ein kleiner Junge namens Mohammed. Medienberichten zufolge war er mit seinen Eltern im Tageszentrum, das die französische Schwesterorganisation der Caritas in der Innenstadt für Geflüchtete unterhält. Eine Autopsie soll nun klären, ob das Baby, wie vermutet wird, an einer Krankeit starb.
Secours Catholique gehört seit den Nullerjahren zu den engagiertesten Organisationen, die sich in Calais für Geflüchtete einsetzen. Das Tageszentrum in der Rue de Moscou ist, gegen den Willen der Stadtverwaltung etabliert, eine zentrale Anlaufstelle in der Stadt.
Wie die Zeitung La voix du Nord berichtet, starb der kleine Junge, als sich seine Eltern mit ihm dort befanden. „Zeugenaussagen zufolge litt der kleine Junge an einer Krankheit und war vor kurzem im Krankenhaus von Calais gewesen. Er war aus dem Krankenhaus entlassen worden und nahm zusammen mit seinen Eltern an Aktivitäten mit anderen Kindern teil, die von Secours Catholique für Familen von Geflüchteten angeboten wurden“, heißt es in dem Bericht. Als Ursache wird ein Herzkreislaufstillstand angegeben.
Das genaue Geschehen am Tag seines Todes ist nach Ansicht der Zeitung nicht genau bekannt. Es sei nicht auszuschließen, „dass das Baby bereits tot war“, als es in das Zentrum gebracht wurde, die Situation aber aufgrund der Verunsicherung der Eltern und von Sprachbarrieren „nicht sofort verstanden“ wurde. Wie dem auch sei: Die alarmierte Feuerwehr konnte den Jungen nicht mehr reanimieren. Seine Leiche soll nun obduziert werden.
Zivilgesellschaftliche Organisationen gedachten dem toten Kind am Abend des 30. Juli in derselben Weise, wie sie auch andere Exiliete ehren, die im Zusammenhang mit der Migration nach Großbritannien ums Leben kommen.
Im Juli 2024 war bereits sieben anderer Menschen gedacht worden, die bei Überfahrten nach Großbritannien gestorben waren. Im gleichen Monat war Jean-Claude Lenoir, der über Calais hinaus bekannte Gründer und Präsident der Hilfsorganisation Salam, bei einem Unfall getötet worden.