Seit Ende Oktober wurden an der nordfranzösischen Kanalküste immer wieder Leichen angespült oder im küstennahen Gewässer entdeckt (siehe hier, hier, hier, hier und hier). Am 8. Dezember 2024 ist nun ein weiterer Leichenfund hinzugekommen. Es ist der fünfzehnte innerhalb von anderthalb Monaten.
Wie die Zeitung La voix du Nord berichtet, machte ein Passant am 8. Dezember 2024 bei Escalles einen im Wasser treibenden Körper aus, der darufhin von der Feuerwehr geborgen wurden. „Eine Identifizierung war aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustands der Leiche, die sich vermutlich seit mehreren Wochen im Wasser befand, nicht möglich“, so die Zeitung.
Lokale Medien, NGOs und Behörden gehen davon aus, dass es sich bei den Leichenfunden der vergangenen Wochen um Exilierte handelt. Die meisten, aber nicht alle, wurden im Küstenabschnitt von Calais gefunden. Es wird vermutet, dass es sich um Menschen handelt, die seit einer Havarie am 23. Oktober bei Calais vermisst werden. Allerdings könnten weitere Fundorte im Raum Boulogne-sur-Mer und an der Somme-Mündung auf weitere tödliche Ereignisse hindeuten.
Der kleine Ort Escalles, so nun eine Leiche angespült wurde, liegt westlich von Calais am Fuße des Kap Branc-Nez. Dieser Fundort und der Zustand der Leiche legen die Vermutung nahe, dass es sich um ein weiteres Opfer der Havarie vom 23. Oktober handeln könnte.
Seit Jahresbeginn sind über 80 Menschen im Zusammehang mit der Kanalroute gestorben, die meisten bei Ablegemanövern oder Havarien.