Nachdem Utopia 56 den Einsatz von Gewalt gegen ein bereits auf See befindliches Schlauchboot öffentlich gemacht hat (siehe hier), berichtet das Kollektiv La Margelle nun von einem vergleichbaren Fall. Dies stärkt den Verdacht, dass es sich bei diesem illegalen Vorgehen nicht um Einzelfälle handelt.
La Margelle bietet Exilierten in einem ehemaligen Pfarrhaus in Calais eine solidarische Unterkunft und eine Auszeit vom täglichen Druck an. Am 3. März 2025 erhielt die Initiative folgende Nachricht: „The boat sank. The police entered the water and blew up the boat with us in it. They are bad. We almost died.“
Die Person, die diese Nachricht verfasste, gehörte „zu einer Gruppe, die seit mehreren Monaten versucht, nach England zu gelangen“ und die nach gescheiterten Passageversuchen und Aufenthalten in Camps das Maison La Margelle aufsuchte: „Sie kommen durchnässt und frierend im Hause, um zu duschen, sich umzuziehen, sich aufzuwärmen und sich auszuruhen.“
Einer dieser Männer erklärte laut La Margelle: „Das Boot war im Wasser, bei der Abfahrt, mit vielen Menschen an Bord, als die Ordnungskräfte ins Wasser gingen und das Gummi des Bootes aufschnitten, das daraufhin platzte. Sämtliche Personen fanden sich im Wasser wieder“. Die Gruppe habe dann bei 4 °C durchnässt am Strand gewartet, aber keine Hilfe erhalten.
La Margelle zeigt sich alarmiert von dem Bericht. Einmal mehr verweist die Gruppe darauf, dass der Einsätze von Polizei und Gendarmerie zu enden haben, sobald sich das Boot im Wasser befindet.