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Zwei Todesfälle in Calais und bei Dunkerque

Innerhalb von wenigen Tagen wurden in Calais und bei Dunkerque die Leichen zweier Exilierter entdeckt. Einer der beiden Männer scheint in einem innerstädtischen Kanal ertrunken zu sein, der andere nahm sich offenbar im Camp selbst das Leben.

Der Leichenfund von Calais ereignete sich in der Nacht zum 15. August. Wie die Zeitung La Voix du Nord meldet, trieb die Leiche eines etwa dreißigjährigen Mannes in einem innerstädtischen Kanal unter der Pont Freycinet. Der Körper sei von einem Team der Feuerwehr geborgen worden, diese konnte jedoch nur noch den Tod feststellen.

Die Ermittlungsbehörden gehen nach Angaben der Zeitung davon aus, „dass es sich bei dem Mann um einen Exilierten handelt“. Überwachungsvideos hätten gesichtet werden können. Es werde vermutet, dass der Mann ertrunken sei. Allerdings stehe eine genauere Untersuchung der Todesursache noch aus.

Der zweite Todesfall ereignete sich im Jungle von Loon-Plage nahe Dunkerque. Dort wurde, so La Voix du Nord, am Mittag des 17. August „an einem versteckten Ort“ die Leiche eines erhängten Mannes entdeckt. Bei der Ankunft der Rettungskräfte sei er bereits tot gewesen. „Die Ermittlungen ergaben schnell, dass es sich um Suizid handelte“, so die Zeitung.

Auch lokale NGOs meldeten die beiden neuerlichen Todesfälle. Seit Jahresbegin sind damit mindestens 30 Menschen im Zusammenhang mit der Migration auf der Kanalroute gestorben. Beide Opfer wurden durch ein solidarisches Gedenken in Calais geehrt. Erst wenige Tage zuvor, in der Nacht zum 12. August, war eine Frau aus Somalia beim Besteigen eines Schlauchbootes am Strand von Dunkerque tödlich verunglückt.