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Boulogne-sur-Mer

Todesfall bei Écault

Bei einer versuchten Bootspassage starb am Morgen des heutigen 26. Juli 2025 erneut ein Geflüchteter. Wie so oft in den vergangenen Moanten und Jahren, ereignete sich der Todesfall im küstennahen Gewässer. Nach der Zählung der NGO Utopia 56 starben seit Jahresbeginn 26 Personen auf See oder an Land im Zusammenhang mit der Migration auf der Kanalroute.

Wie die Zeitung La voix du Nord berichtet, hatte der Mann am Strand von Écault südlich von Boulogne-sur-Mer ein sogenanntes Taxiboot bestiegen, wobei oder woraufhin er starb. Was genau geschah, ist unklar, doch erklärte die Unterpräfektur gegenüber der Zeitung: „Ein Boot, das nach Großbritannien zu gelangen versuchte, kehrte in Richtung Strand um. Bei der Ankunft wurde ein Mann mit Herzstillstand an Bord gefunden“. Trotz eines Einsatzes von Rettungskräften habe der Mann nur noch für tot erklärt werden können.

Über die Identität des Toten machten die Behörden keine weiteren Angaben und verwiesen auf die in solchen Fällen übliche Untersuchung der Todesumstände durch die Staatsanwaltschaft.

Nach Angaben der Feuerwehr wurden am selben Morgen vier weitere Exilierte ins Krankenhaus eingeliefert. Eine junge Frau sei als „absoluter Notfall“ eingestuft worden.

„Es ist gerade einmal zwei Tage her, dass wir an diesem Strand Zeuge mehrerer Abfahrten wurden, Menschen, die bereit waren, alles für eine bessere Zukunft zu tun“, schreibt die in der Region tätige Initiative Osmose 62. Ärzte ohne Grenzen äußerte sich „zutiefst schockiert und empört“ – eine Krankenschwester der NGO hatte vergeblich die Wiederbelebung versucht. „In Frankreich versuchen humanitäre Organisationen und Bürger zu retten, was durch politische Entscheidungen zerstört wird“, schreibt Utopia 56. Die NGO war gemeinsam mit den Ärzten ohne Grenzen an der Küste im Einsatz gewesen.