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Channel crossings & UK

Tödliche Havarie vor Harwich

Vor der Küste von Harwich in der englischen Grafschaft Essex geriet am 25. Oktober ein Boot mit Migrant_innen in Seenot. Wie BBC berichtete, konnten zwei somalische Passagiere gerettet werden. Bis zu drei weitere Menschen gelten aus vermisst. Die Suche nach ihnen wurde inzwischen eingestellt.

In ersten Meldungen war von einer vermissten Person die Rede gewesen. Eine Search and Rescue-Operation, an der neben der Border Force und der Seenotrettung RNLI auch die britische Küstenwache mit einem Helikopter und einem Flugzeug beteiligt war, wurde bis zum 26. Oktober fortgesetzt und dann erhebnislos abgebrochen. Die Chance, bei den niedrigen Wassertemperaturen der Nordsee so lange zu überleben, ist nahezu Null. Es müsse, so der BBC-Journalist Simon Jones am gleichen Tag in einem Tweet, davon aus gegangen werden, dass die Person gestorben sei. Dass möglicherweise noch weitere Menschen ertrunken sein könnten, wurde am folgenden Tag später gemeldet.

Der Sender zitiert einen ehemaligen Leiter der britischen Einwanderungsbehörde mit der Vermutung, das Boot könne bei Dunkerque in See gestochen und dann vom Kurs abgekommen sein. Das Seegebiet vor Harwich liegt weit nördlich weit nördlich der Straße von Dover. Am Tag vor der Havarie hatten 29 Exilierte Großbritannien in Booten erreicht, am Tag danach 145 Menschen.

Bislang ist in diesem Jahr ein Todesfall auf See dokumentiert (siehe hier). Unseres Wissens gelten in zwei weiteren Fällen Bootspassagiere als vermisst (siehe hier und hier).