Erneut endete der Versuch eines Exilierten, unentdeckt die Grenze nach Großbritannien zu passieren, tödlich. Der fatale Unfall ereignete sich im Pariser Abfahrtbahnhof des Hochgeschwindigkeitszugs Eurostar, der durch den Kanaltunnel direkt nach Großbritannien fährt. Es ist der achte Todesfall im Zusammenhang mit der kanalübergreifenden Migration seit Jahresbeginn.
Wie die Zeitung Le Parisien und andere französische Medien berichten, starb der Exilierte am Abend des 8. Februar 2024 auf dem Pariser Bahnhof Gare du Nord: „Ein Mann überquerte unerwartet die Gleise der Bahnsteige 12 und 13. Die fragliche Person kletterte auf einen am Gleis 14 abgestellten Zug eines TGV ‚Eurostar‘ und befand sich danach auf dem Waggondach, wie aus einer Polizeiquelle zu erfahren war. Das Opfer starb an einem Stromschlag, nachdem sich zwischen seinem Körper und der Oberleitung ein Lichtbogen gebildet hatte.“ Auf Überwachungskameras sei zu erkennen, dass sich die Person vor dem tödlichen Stromschlag aufgerichtet habe.
Kurz nach dem Unfall stellten Rettungskräfte den Tod des Mannes fest, dessen Identität aufgrund starker Verbrennungen unklar sei. Erste Ermittlungen hätten jedoch ergeben, „dass es sich bei dem Opfer um einen Migranten handelte“, so die Zeitung. Sie weist darauf hin, dass dies nicht der erste Fall sei, bei dem Exilierte „beim Versuch, die Grenze auf dem Dach eines Eurostars zu überqueren, schwer verletzt werden.“
Die seit Herbst 2023 zu beobachtende Häufung von Todesfällen an Land wie auch auf See setzt sich damit fort. Von den jüngsten Todesfällen ereignete sich noch ein weiterer im Zusammenhang mit dem Zugverkehr durch den Kanaltunnel: Am 9. Dezember 2023 war auf dem Güterbahnhof Fréthun bei Calais, der zur Infrastruktur des Kanaltunnels gehört, ein Exilierter durch einen Stromschlag gestorben (siehe hier). Am 25 März 2022 war in Valenciennes ein eritreischer Exilierter unter ähnlichen Umständen durch einen Stromschlag getötet wurden wie nun in Paris (siehe hier).