Bei einer versuchten Bootspassage nach Großbritannien ist erneut ein Mensch gestorben. Wie La voix du Nord und BBC melden, ereignete sich das Unglück am Morgen des heutigen 27. Oktober 2024 vor Tardinghen, einer Gemeinde zwischen Calais und Boulogne-sur-Mer. Offenbar havarierte ein Boot mit über 50 Passagier_innen kurz nach der Abfahrt. Die Menschen konnten zum Ufer zurückschwimmen. Ein etwa vierzigjähriger Mann aus Indien habe jedoch einen Herzstillstand erlitten. Wiederbelebungsversuche durch die Rettungskräfte hatte keinen Erfolg.
[Updated, 28. Oktober 2024:] Nach Angaben der Präfektur fand die versuchte Bootspassage bei günstigen Wetterbedingungen statt: „Das Boot, das sich in sehr schlechtem Zustand befand, verlor unmittelbar nach dem Ablegen die Luft“, berichtet die Behörde, auch seien „nicht alle mit Rettungswesten ausgestattet“ gewesen (zit. n. InfoMigrants).
Es ist die fünfte tödliche Situation bei einer Bootspassage allein im Oktober. Am 5. Oktober starben bei zwei unterschiedlichen Vorfällen vier Menschen, darunter ein zweijähriges Kind (siehe hier), am 17. Oktober starb ein Baby (siehe hier) und am 23. Oktober verloren drei Menschen ihr Leben (siehe hier). „Keine Woche vergeht gerade, ohne dass es ein Drama gibt“, schrieb die in Boulogne-sur-Mer ansässige NGO Osmose 52 nach dem Bekanntwerden des neuen Todesfalls: „Traurige Bilanz einer inneffektiven Politik. All unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen.“