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Calais

Todesfall bei einer Bootspassage

Die Serie von Todesfällen bei Bootspassagen setzt sich fort. Am frühen Morgen des 11. Januar wurde nach einem gescheiterten Ablegemanöver am Strand von Sangatte die Leiche eines jungen Mannes entdeckt. Der Mann starb am gleichen Tag, an dem eine Demonstration in Calais die tödlichen Folgen der Grenzpolitik anprangerte.

Wie die Zeitung La voix du Nord berichtet, hatten etwa dreißig (nach anderen Angaben sechzig) Exilierte versucht, am Strand von Sangatte bei Calais in ein Schlauchboot zu steigen und nach Großbritannien überzusetzen. Laut Präfektur habe die Gruppe das durchnässte Boot nach kurzer Zeit wieder verlassen, offenbar wurde die Gruppe von der Police Nationale entdeckt. In dem Boot sei dann die Leiche eines etwa zwanzigjährigen Mannes syrischer Nationalität gefunden worden. Er soll an einem Herz-Kreislauf-Stillstand gestorben sein.

Das Blatt vermutet, dass der Mann bei einer Paniksituation an Bord ums Leben kam, und erinnert daran, dass im vergangenen Jahr mehrmals Menschen in ähnlichen Situationen erstickt oder erdrückt wurden. Aussagen von Exilierten oder NGOs über das nächtliche Geschehen am Strand von Sangatte wurden bislang nicht publik.

Nach einem Leichenfund an einer Autobahn bei Dunkerque (siehe hier) ist es der zweite Todesfall eines Exilierten in der Region seit Jahresbeginn.