Am Abend des 2. Juli 2024 wurde eine Gruppe von Exilierten in Calais von einem Auto attackiert; einer von ihnen wurde verletzt, befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Es handelt sich offenbar um eine vorsätzliche Tat. Sie reiht sich in eine Serie von Gewaltakten und Drohungen gegen Geflüchtete und Unterstützer_innen ein, die nach Ansicht lokaler Beobachter_innen durch die mögliche Bildung einer rechtsextremen Regierung in Frankreich motiviert sind (siehe hier, hier und hier).
Die Autoattacke wurde am heutigen 3. Juli zunächst durch die NGO Utopia 56 gemeldet und im Laufe des Tages durch die Lokalzeitung La Voix du Nord recherchiert.
Demnach rammte ein Auto am späten Abend des 2. Juli auf der Avenue Antoine-de-Saint-Exupéry zweimal einen Geflüchteten aus dem Sudan. Der Mann habe zu einer Gruppe von etwa zehn Personen gehört. Die Gruppe sei zunächst von dem Fahrzeug verfolgt worden, das den Mann anfuhr und wenige Augenblicke später noch einen zweiten Angriff verübte. Die Zeitung zitiert den lokalen Koordinator von Utopia 56 mit der Feststellung, dass dieses Vorgehen auf ein vorsätzliches Handeln schließen lässt.
Offenbar fuhr der/die Fahrer_in das Auto kurz darauf zu Schrott und flüchtete. Fotos (siehe oben) zeigen einen weißen Kleinwagen mit stark beschädigtem Motorbereich. Zeug_innenenaussagen deuten darauf hin, dass möglicherweise ein zweites Fahrzeug an dem Angriff auf die Exilierten beteiligt gewesen sein könnte. Sollte sich dies bestätigen, kann es sich nicht um die Tat einer einzelnen Person gehandelt haben.
Der am Boden liegende Verletzte wurde von der Feuerwehr versorgt und in das Krankenhaus von Calais gebracht. Inzwischen wurde er wieder entlassen.