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Dunkerque & Grande-Synthe

Tod im Bourbourg-Kanal

Die seit dem vergangenen Herbst zu beobachtende Zunahme von Todesfällen setzt sich fort. Am Abend des 4. Mai 2024 wurde im Canal de Bourbourg bei Dunkerque die Leiche eines unbekannten Mannes entdeckt. Französische Medien gehen übereinstimmend davon aus, dass es sich um einen Geflüchteten handelt. Nach unserer Zählung ist es der 19. dokumentierte Todesfall im Zusammenhang mit der kanalübergreifenden Migration seit Jahrebeginn.

Über den Toten ist lediglich bekannt, dass es sich um einen Mann im Alter von etwa 40 Jahren handeln soll. Wie die Regionalzeitung La voix du Nord meldet, wurde die Leiche zufällig in der Wasserstrasse entdeckt. „Ein Binnenschiffer, der ankam, um seine Ladung zu löschen, sah einen Körper, der in der Nähe des Ufers trieb,“ zitiert das Blatt die Feuerwehr. Die Rettungskräfte hätten nur noch den leblosen Körper aus dem Wasser bergen können. Andere Medien nennen das Industriegebiet von Petite-Synthe als Schauplatz dieses Einsatzes. Die Staatsanwaltschaft von Dunkerque leitete Ermittlungen zur Klärung der Todesursache und Identität ein.

Es ist denkbar, aber nicht sicher, dass der Todesfall mit der Ausweitung der heimlichen Bootsabfahrten auf Binnengewässer zusammenhängt – ein Effekt der verstärkten Überwachung der Küste. Der Canal de Bourbourg zweigt in Watten, einem Ort im Landesinneren, vom Fluss Aa ab und erreicht im Stadthafen von Dunkerque den Ärmelkanal. In Watten und auf der ebenfalls kanalisierten Aa waren im März 2024 zwei Menschen bei verschiedenen Ablegeversuchen gestorben (siehe hier und hier).