Kategorien
Calais

Ein Leichenfund bei Sangatte

Der Fund einer Leiche an einem Strand bei Sangatte westlich von Calais dokumentiert die katastrophale Situation an der Kanalküste ein weiteres Mal. Die Umstände deuten darauf hin, dass es sich bei dem Toten um einen Exilierten handelt, der bei einer versuchten Bootspassage nach Großbritannien starb.

Wie die Zeitung La voix du Nord meldet, entdeckten Spaziergänger die Leiche am Morgen des 2. November 2024 an einem Strand in der Nähe der Klippen von Kap Blanc Nez. Offenbar war der Tote von der Flut angespült worden.

„Laut einer dem Fall nahestehenden Quelle handelt es sich um einen Mann zwischen 30 und 40 Jahren“, so das Blatt. Die Identifizierung werde „durch den Verwesungszustand der Leiche erschwert. Nach ersten Erkenntnissen soll sich die Leiche mehrere Tage im Ärmelkanal befunden haben.“ Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in Boulogne-sur-Mer, die den Fall untersucht, scheint der Mann afrikanischer Herkunft zu sein. Utopia 56 vermutet, dass es sich um eine der Personen handelt, die nach vorangegangenen Havarien vermisst werden.

Am Tag zuvor hatte im Seegebiet vor Sangatte eine Suchaktion stattgefunden. Anlass war die mögliche Sichtung einer im Meer treibenden Leiche durch die Besatzung eines Patrouillenboot der französischen Marine. Am selben Tag meldete die Seepräfektur eine weitere, ebenfalls ergebnislos verlaufene, Suche nach zwei Vermissten in der weiter südliche geglenenen Somme-Bucht.