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Channel crossings & UK

Tod nach einer Havarie

Mehrere britische und französische Medien berichten am heutigen 12. August über eine große Search and rescue-Operation im Ärmelkanal. Wie Independent und BBC nun melden, ist es bei einer vorausgegangenen Havarie zu einem Todesfall gekommen. Demnach alarmierte „ein Frachtschiff gegen 10 Uhr die französischen Behörden, dass ein Boot mit rund 40 Migranten in Not sei und einige von ihnen im Wasser seien.“ Ein zum Rettungseinsatz herbeigerufener belgischer Militärhubschrauber habe bestätigt, dass das Boot gesunken sei. Einer der Passagiere „wurde vom Rettungsboot des Frachters bewusstlos aufgefunden, nachdem er Berichten zufolge einen Herz-Atemstillstand erlitten hatte. Er wurde dann auf die Flamant, ein französisches Patrouillenboot, gebracht, bevor er mit dem Flugzeug in ein Krankenhaus in Calais geflogen wurde, wo er später im Krankenhaus verstarb“, so Independent (und ähnlich BBC) unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Dunkerque. Andere Passagiere des gesunkenen Bootes seien mit dem belgischen Hubschrauber, wieder andere von Fischerbooten gerettet worden.

Statement von Migrant voice nach dem Bekanntwerden der Havarie, 12. August 2021 (Quelle: Migrant voice / Twitter)

An den vorausgegangenen Tagen hatte es wegen schlechten Wetters weniger Versuche zur Querung des Kanals gegeben. Am 11. August kam es auf französischer Seite zu mehreren Rettungseinsätzen im Raum Calais und Dunkerque. Sie galten vier in Seenot geratenen Booten mit insgesamt 108 Passagier_innen; auf einem der Boote befanden sich 29, auf einem anderen 37 Menschen. Die Rettung der Passagier_innen eines Bootes bei Dunkerque erfolgte aus der Luft, nachdem eine Person kollabierte war (siehe InfoMigrants).

Der heutige Todesfall ereignite sich ebenfalls im Seegebiet vor Dunkerque, laut Independent in einer Entfernung von etwa 13 Seemeilen bzw. 24 Kilometern. Verschiedene Beobachter_innen, darunter die Initiative Channel Rescue, berichteten, dass die Search and rescue-Operation während des Nachmittags weiter andauerte. Die Staatsanwaltschaft in Dunkerque leitete noch am Tag der Havarie Ermittlungen wegen Totschlags ein.

Über die Identität des Opfers ist momentan noch nichts bekannt.

Update, 13. August: Nach Angaben französischer Behörden soll es sich um einen afrikanischen Mann im Alter zwischen 25 und 30 Jahren handeln. Utopia 56 teilte mit, dass er aus Eritrea stammte.