Wenige Tage nach dem Tod einer Eritreerin bei einer Bootspassage (siehe hier) starben zwei weitere Geflüchtete im nordfranzösischen Grenzraum. Beide Todesfälle ereigneten sich am 30. September 2023: In Calais wurde ein Mann von einem Zug erfasst und in Loon-Plage bei Dunkerque ertrank ein Mann in einem Kanal.
Über den Todesfall in Calais meldete die Lokalzeitung La voix du Nord, dass der Mann am späten Nachmittag des 30. September an einem Bahnübergang des Chemin Castre im Stadtteil Beau-Marais von der Lokomotive eines Güterzugs erfasst worden sei. Es handelt sich um die Bahnstrecke von Calais nach Dunkqerue. Sie durchzieht ein Gebiet, in dem sich seit Jahren Camps befinden, und es wird von Geflüchteten als Pfad genutzt. Wiederholt kam es innerhalb eines Abschnitts von wenigen Kilometern zu Todesfällen (siehe hier).
Der Mann soll, so die Zeitung, auf dem Gleis gegangen sein und es auch dann nicht verlassen haben, als der Lokführer ein Warnzeichen gab. „Die ersten Erkenntnisse könnten auf einen Suizid hindeuten, aber die Ermittlungen müssen dies bestätigen oder auch nicht“, heißt es in dem Artikel. Über die Identität des Opfers wurde bislang nur bekannt, dass es sich um einen Exilierten handelt.
Am selben Tag wurde im Canal de Bourbourg in Loon-Plage bei Dunkerque die Leiche eines „Migrant afrikanischer Herkunft“ entdeckt, meldet ebenfalls La voix du Nord. Weitere Medien berichteten, dass der Mann von anderen Exilierten gefunden und ans Ufer gebracht wurde, diese hätten auch die Rettungskräfte verständigt. Auch über die Identität dieses Menschen ist nichts Genaueres bekannt.