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Calais Channel crossings & UK

Drei Todesopfer bei Havarie vor Calais

Erneut kam es im Ärmelkanal zu einer tödlichen Havarie, die drei Menschen das Leben kostete. Das Unglück ereignete sich weniger als eine Woche nach dem Tod eines Säuglings und knapp zwei Wochen nach vier weiteren Todesfällen (siehe hier und hier). Damit verfestigt sich die Beobachtung, dass in diesem Herbst nahezu wöchentlich Exilierte an der nordfranzösischen Küste sterben.

Wie die Seepräfektur mitteilte (hier und hier), wurde am Morgen des heutigen 23. Oktober 2024 vor Calais eine im Meer treibende Rettungsweste gesichtet. Das dorthin entsandte Rettungsschiff Minck stellte fest, dass ein Schlauchboot havariert war, und begann mit der Bergung der über Bord gegangenen Menschen. Zusätzlich mobilisierte die Leitstelle CROSS Gris-Nez ein weiteres Rettungsschiff, ein Hubschrauber und ein medizinisches Team. Die beiden Schiffe bargen insgesamt 48 Schiffbrüchige. Zwei Personen waren leblos. Wiederbelebungsversuche an Bord der Minck hatten keinen Erfolg.

Während der Suchaktion wurde von der Passagierfähre Oscar Wilde der Reederei Irish Ferries eine weitere im Wasser treibende Person gesichtet und geborgen. Der Mann wurde in das Krankenhaus von Boulogne-sur-Mer geflogen und dort für tot erklärt.

Medienberichten zufolge sank das Boot etwa zwei Kilometer vor der Küste von Calais. Zur Unglückszeit habe starker Nebel die Sicht behindert, allerdings sei die See ruhig und nahezu windstill gewesen. Während der Suchaktion wurde der Fährverkehr von Calais nach Großbritannien für einige Stunden unterbrochen.

Zur Identität der Opfer und den Umständen ihres Todes wurden bislang keine Informationen publik. Wie in solchen Fällen üblich, leitete die Staatsanwaltschaft von Boulogne-sur-Mer Ermittlungen ein.

„Seit Juli gab es fast jede Woche tödliche Vorfälle“, schreibt Utopia 56 zu dem neuen Fall. Die allein 39 in diesem kurzen Zeitraum registrierten Todesfälle seien die „Ergebnisse der von unseren Regierungen gewählten repressiven Politik“. Nach unserer Zählung starben seit Jahresbeginn mindestens 61 Menschen im Zusammenhang mit der kontinentaleuropäisch-britischen Migration, die meisten von ihnen bei einer versuchten Bootspassage. Weitere sind auf See verschollen.

Am 24. Oktober findet in Calais ein solidarisches Gedenken an die drei Verstorbenen statt.