Während der September mit der Überfahrt von knapp 2.000 Menschen der bislang verkehrsreichste der Kanalroute war, ist die Anzahl im Oktober auf weniger als 500 gesunken. Erstmals in diesem Jahr verzeichneten die britischen Behörden damit einen signifikanten Rückgang der Bootspassagen. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass nach wie vor mehr Menschen die französisch-britische Seegrenze auf diesem Wege überqueren als in den Vorjahresmonaten. Die starke Frequentierung der Kanalroute hält also an. Der Rückgang ist vor allem saisonal bedingt.
Seit Jahresbeginn 2020 haben laut BBC bislang 7.915 Menschen den Kanal in rund 600 Booten passiert, was etwa 80 % aller Bootspassagen der Jahre 2018 bis 2020 ausmacht. Bisheriges Maximum waren dem Sender zufolge 1.951 Passagiere im September. Dabei markierte der 2. September mit 416 Passagieren zugleich einen Tageshöchstwert. In diesem einen Monat nutzten ungefähr so viele Menschen die Kanalroute wie im gesamten Jahr 2019.
Über die Monate Oktober und November liegen noch keine Zahlen auf gleicher Quellenbasis vor. Allerdings errechnete das rechtsgerichtete Portal Migration Watch UK die Zahl von 475 Passagieren im Oktober und 449 seit dem 1. November. Da die Berechnung auf einer nachvollziehbaren Grundlage durchgeführt wurde, kann sie als realitätsnah gelten, wobei das Portal in der Vergangenheit meist zu leicht höheren Werten kam als die BBC.
Die Passagierzahl ist von September auf Oktober damit um etwa drei Viertel zurückgegangen. Diese Entwicklung ist vor allem den schlechteren Wetterbedingungen zu Beginn der kalten Jahreszeit geschuldet und war in ähnlicher Form auch 2019 zu beobachten, als die Passagierzahlen im August ihr Maximum erreichten, im Oktober stark sanken und im November und Dezember jeweils wieder anstiegen. Ein solcher Anstieg zeichnet sich, wie die aktuellen Zahlen erkennen lassen, auch im laufenden Monat bereits ab.