Bereits in der Vergangenheit wurden in Ärmelkanal und Nordsee Leichen von Exilierten entdeckt, die bei der versuchten Passage des Ärmelkanals gestorben waren (siehe hier, hier und hier). Ein weitere Leichenfund datiert vom 15. September 2024. Lokale Medien gehen davon aus, dass es sich um den Körper einer Migrantin handelt.
Wie die Seepräfektur (Préfecture maritime Manche et mer du Nord, kurz: Premar) mitteilt, entdeckte ein Fischerboot am Morgen des 17. September „in der Gegend von Ambleteuse eine im Wasser treibende Leiche.“ Die zuständige Rettungsleitstelle CROSS Gris-Nez ließ den Körper unter Hinzuziehung eines Kriminalbeamten bergen. In Boulogne-sur-Mer wurde der Leichnam von der Gendarmerie übernommen; die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
Premar macht keinerlei Angaben zur Identität der Person oder darüber, ob es einen Zusammenhang zu den Bootspassagen gibt. Die lokale Zeitung La voix du Nord meldet jedoch, dass es sich „um eine Exilierte“ handeln soll. Die Leiche habe sich „in einem fortgeschrittenen Zustand der Verwesung“ befunden.
Dies bedeutet, dass es sich nicht um ein Opfer der Havarie handeln kann, bei der zwei Tage zuvor ebenfalls bei Ambleteuse (nördlich von Boulogne-sur-Mer) acht Menschen starben. Allerdings sind nach früheren Havarien mehrere Exilierte vermisst.