Der Brandanschlag auf ein Aufnahmezentrum für Channel migrants im Hafen von Dover am 30. Oktober 2022 (siehe hier) wirft die Frage nach rechtsextremer Gewalt im Kontext der französisch-britischen Grenze auf. Wir haben daher in Calais nachgefragt und erfuhren von Übergriffen gegen freiwillige Helfer_innen und gegen Versorungsinfrastrukten für Exilierte. Am 23. September 2022 gipfelte dies in Steinwürfen auf einen Transporter der Hilfsorganisation Collective Aid. Hinter den Übergriffen steht vor allem ein Anwohner, der inzwischen für den Sachschaden an dem Fahrzeug haftbar gemacht wurde. Nicht aber für den Angriff gegen Personen.
Schlagwort: Collective Aid
Der Rückzug einer britischen NGO reisst eine Lücke in die zivilgesellschaftlichen Strukturen in Calais – und spielt der repressiven Grenzpolitik in die Hände. Auslöser ist ausgerechnet ein Flugblatt, in dem Verhaltenshinweise und Notfallnummern für den Fall einer Havarie gegeben wurden.
Solidarität aus Deutschland (2)
Die im vorigen Beitrag beschriebenen Transporte von Hilfsgütern von Düsseldorf nach Calais ist nicht die einzige Initiative dieser Art in Deutschland. Immer wieder sind uns während der vergangenen fünf Jahre kleinere und größere Initiativen begegnet, in denen sich Personen aus sehr unterschiedlichen Kontexten für oder in Calais engagierten. Ohne den Anspruch, einen Überblick hierüber geben zu können, möchten wir zwei weitere Transporte aus dem Rheinland nach Calais vorstellen. Ihnen allen war gemeinsam, dass sie die Verknappung der materiellen und personellen Ressourcen infolge des Brexit, wie sie am Beispiel der Düsseldorfer Initiative beschrieben wurde, zu kompensieren halfen. Sie alle agierten unabhängig voneinander, ohne staatliche Unterstützung und außerhalb professioneller NGOs.