In den letzten vier Tagen, vom 7. bis zum 10. Juli, haben nach britischen Angaben 1.677 Migrant_innen den Ärmelkanal in ingesamt 31 kleinen Booten erfolgreich überquert.
Am vergangenen Freitag haben 686 Menschen in 13 Booten, am Samstag und Sontag 384 bzw. 269 Menschen in 7 bzw. 5 Booten und gestern 338 Menschen in 6 Booten Großbritannien erreicht.
Für den britischen Premierminister Rishi Sunak dürften die aktuellen Zahlen, nach der in zweiter Instanz erlittenen juristischen Niederlage für den Ruanda-Plan, einen weiteren Rückschlag bedeuten. Er hatte noch vor einem Monat den temporären Rückgang der Zahlen um rund 20 Prozent als einen Erfolg seiner repressiven Migrationspolitik gedeutet.
Entscheidend für die Zahl der erfolgreichen Passagen dürfte vor allem das Wetter sein. In den vergangenen vier Tagen herrschte vergleichsweise ruhige See und günstige Wetterbedingungen. Eventuell hat auch der Abzug von CRS-Einheiten aus Calais eine Rolle gespielt. Diese sind zumindest teilweise wegen der Proteste und Ausschreitungen nach der augenscheinlich ungerechtfertigten Erschießung des minderjährigen Nahel durch einen Polizisten in andere Landesteile verlegt worden.