Bei der bislang tödlichsten Havarie auf der Kanalroute starben am 24. November 2021 mindestens 27 Menschen; vier weitere sind seither vermisst, lediglich zwei überlebten. Nach der Havarie wurden gravierende Fehler und Versäumnisse der Rettungsleitstellen bekannt, die auf verschiedenen Ebenen – juristisch und journalistisch, auf britischer und auf französischer Seite – aufgearbeitet wurden und werden. Vom 3. bis 27. März 2025 beschäftigt sich nun in London das Cranston Inquiry, eine öffentliche Untersuchungskommission, mit der Katastrophe.
Schlagwort: Todesfälle
An einem Strand in Marck bei Calais wurde am 8. März 2025 die Leiche eines älteren Mannes entdeckt, der während einer Bootspassage nach Großbritannien gestorben war. Möglicherweise kam während einer anderen Bootspassage am gleichen Tag ein Jugendlicher ums Leben.
Im Jahr 2024 retteten französische Einsatzkräfte über 6.300 Exilierte aus Seenot, wie aus dem nun vorgelegten Jahresbericht der Seepräfektur hervorgeht. Zugleich unterstreicht der Bericht, dass noch nie so viele Migrant_innen ihr Leben verloren wie 2024. Die Behörde benennt hierfür im Wesentlichen dieselben Faktoren wie die im Küstengebiet tätigen NGOs.
In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2025 havarierte vor Calais ein Schlauchboot mit 70 Geflüchteten an Bord. Dabei starb eine Person. Die Zahl der Todesopfer an der EU-Außengrenze zu Großbritannien steigt damit auf sieben seit Jahresbeginn.
Zwei Todesopfer bei Berck
Die Serie von Todesfällen bei der Passage des Ärmelkanals dauert an. Südlich von Boulogne-sur-Mer wurden am 9. Februar die Leichen zweier Männer entdeckt, die wahrscheinlich bei einer versuchten Bootspassage nach Großbritannien gestorben sind. Die Zahl der Todesfälle seit Jahresbeginn steigt damit auf sechs.
Ein weiterer Todesfall in Calais
[Updated, 5. Februar 2025] Zum vierten Mal seit Jahresbeginn wird der Tod eines Menschen gemeldet, der wahrscheinlich bei einer versuchten Grenzpassage nach Großbritannien ums Leben kam. Das Opfer ist ein Mann aus Eritrea.
Solidaritätsmarsch in Calais

Etwa 600 Menschen versammelten sich am 11. Januar 2025 in Calais zum Granche Marche contre les politiques mortifères à la frontière Franco-Britannique. Anlass der Demonstration war das für die Region beispiellose Ausmaß der Todesfälle in den vergangenen anderthalb Jahren. Allerdings musste das Recht, dieser Menschen zu gedenken und die tödlichen Konsequenzen der Migrationspolitik anzuprangern, erst gerichtlich durchgesetzt werden.
Todesfall bei einer Bootspassage
Die Serie von Todesfällen bei Bootspassagen setzt sich fort. Am frühen Morgen des 11. Januar wurde nach einem gescheiterten Ablegemanöver am Strand von Sangatte die Leiche eines jungen Mannes entdeckt. Der Mann starb am gleichen Tag, an dem eine Demonstration in Calais die tödlichen Folgen der Grenzpolitik anprangerte.
Es sei „erste in einer bereits zu langen Liste“ – mit diesen Worten kommentiert die NGO Utopia56 den ersten Todesfall eines Exilierten an der nordfranzösischen Küste in diesem Jahr. Es handelt sich um einen Mann, der Anfang Januar an einer Autobahn bei Dunkerque tot aufgefunden wurde.

Angesichts der 89 dokumentierten Todesfälle im vergangenen Jahr ruft ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen, Gewerkschaften und linker Parteien zu einer Demonstration in Calais auf. Der Granche Marche contre les politiques mortifères à la frontière Franco-Britannique beginnt am 11. Januar in der Nähe des Drachens von Calais, einer Touristenattraktion an der Strandpromenade. Wir dokumentieren den Aufruf in einer Übersetzung aus dem Französischen.