Wir verlinken hier eine Auswahl aktueller Meldungen aus den Medien und Beiträge von Exilierten und Aktivist_innen und mit Bezug zur Situation im kontinentaleuropäisch-britischen Migrationsraum.

Wir verlinken hier eine Auswahl aktueller Meldungen aus den Medien und Beiträge von Exilierten und Aktivist_innen und mit Bezug zur Situation im kontinentaleuropäisch-britischen Migrationsraum.

Anlässlich ihres Londoner Treffens am 12. Dezember 2025 veröffentlichten die Premierminister Großbritanniens und Belgiens, Keir Starmer und Bart de Wever, ein Joint Statement on Bilateral Cooperation. Das Papier umfasst diverse Felder zwischenstaatlicher Zusammenarbeit wie Sicherheits- und Verteidigungspolitik, wirtschaftliches Wachstum, Innovation und Energiesicherheit – aber auch Aussagen zur Bekämpfung der Migration auf der Kanalroute. Um was geht es?
Am 13. Dezember 2025 registrierten die britischen Behörden die Ankunft von elf Schlauchbooten in britischen Hoheitsgewässern; an Bord befanden sich 737 Menschen. Zuvor hatten französische Rettungskräfte vier Menschen aus dem Wasser und weitere 28 aus einem Boot mit Motorschaden geborgen. Damit endete eine einmonatige Phase, in der bei schlechter Witterung keine Passagen unternommen wurden. Mit der Ankunft der elf Boote wurde die symbolische Marke von 40.000 Einreisen in diesem Jahr überschritten.
Anders als in den vergangenen Jahren, kam es in den Herbstmonaten Oktober und November nicht zu einer erneuten Häufung von Todesfällen. Starben im gleichen Zeitraum der vergangenen Jahre neun (2023) bzw. 25 Menschen (2024), wurde in diesem Jahr einmal der Fund einer Leiche gemeldet. Allerdings lag auch die Zahl der Bootspassagen unter dem Durchschnitt.
Britische Rechtsextreme nutzen die nordfranzösische Küstenregion stärker denn je als Bühne. Mit Raise the Colours trat im November 2025 ein weiterer Akteur hinzu (siehe hier). Wöchentlich suchen Aktivisten seither Schauplätze der humanitären Krise auf und propagieren direkte Aktionen, um anstelle der Behörden „die Boote zu stoppen“. Geflüchtete und Zivilgesellschaft, aber auch der französische Staat und Unternehmen, rücken in den Fokus einer aggressiven Kampagne mit wechselnden Namen wie Operation France oder Operation Overlord, die vom medialen Umfeld Nigel Farages dankbar aufgegriffen wird. Auch KI-generierter Content wird eingesetzt, was bislang kaum der Fall war. Höchste Zeit, genau hinzuschauen.