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Channel crossings & UK

Rechts im Jungle

Britische Konservative und Rechtsextreme an den Schauplätzen der humanitären Krise in Nordfrankreich

Im Schatten guter Umfragewerte der Farrage-Partei Reform UK mobilisiert die konservative bis extreme Rechte im Vereinigten Königreich massiver denn je gegen Menschen, die per Schlauchboot die Grenze überqueren. Britische Hotels, in denen Geflüchtete untergebracht sind, sind Schauplatz rechter Protest-Events, aber neben den asylum hotels stehen auch die small boats im Zentrum der Mobilisierung. Desinformation und Drohungen sind ebenso gängig wie die Ankündigung von Massenabschiebungen nach dem Vorbild der rechtsextremen US-Regierung. Betroffene sind durch die Proteste vor ihrer Tür in einen Zustand ständiger Angst versetzt, berichtete jüngst BBC. Doch auch nordfranzösische Camps und Strände rücken stärker in den Fokus konservativer bis rechtsextremer Akteure, unter ihnen der Schatten-Innenminister der Tories. Hier drei Beispiele des rechten Aktivismus im Jungle von Loon-Plage und an anderen Orten der humanitären Dauerkrise.

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Calais Dunkerque & Grande-Synthe

Zwei Todesfälle in Calais und bei Dunkerque

Innerhalb von wenigen Tagen wurden in Calais und bei Dunkerque die Leichen zweier Exilierter entdeckt. Einer der beiden Männer scheint in einem innerstädtischen Kanal ertrunken zu sein, der andere nahm sich offenbar im Camp selbst das Leben.

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Channel crossings & UK

Einige Festnahmen und ein Online-Formular

Das neue britisch-französische Abkommen: Die erste Woche.

Eine Woche nach dem Inkrafttreten der bilateralen Vereinbarung (siehe hier), die Großbritennien erstmals seit dem Brexit Abschiebungen nach Frankreich ermöglicht, ist nur wenig über die Umsetzung bekannt. Die britische Regierung meldete die Festnahme erster Bootspassagier_innen und schaltete ein Formular für legalen Einreise aus Frankreich frei. Gleichzeitig bereiten zivilgesellschaftliche Akteure die juristische Anfechtung der Abschiebungen vor. Ein Effekt auf die Zahl der Bootspassagen bleibt erwartungsgemäß aus.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Erneuter Todesfall im Küstengewässer

Zum wiederholten Mal kam an der französischen Kanalküste ein Mensch zu Tode: In der Nacht zum 12. August 2025 starb am Stadtstrand von Dunkerque eine Frau nach einer versuchten Bootspassage. Der Fall fügt sich in ein bekanntes Muster, nämlich die Häufung tödlicher Ereignisse in unmittelbarer Küstennähe – dort also, wo französische Behörden in Zukunft systematisch gegen Schlauchboote vorgehen sollen.

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Externe Berichte

August 2025

Wir verlinken hier eine Auswahl aktueller Meldungen aus den Medien und Beiträge von Exilierten und Aktivist_innen und mit Bezug zur Situation im kontinentaleuropäisch-britischen Migrationsraum.

Foto: Julia Druelle
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Channel crossings & UK

„Einer raus, einer rein“

Ein neues britisch-französisches Abkommen ermöglicht die Abschiebung von Bootsflüchtlingen. Eine Inhaltsangabe.

Nach einem jahrelangen politischen Tauziehen trat am 6. August 2025 ein britisch-französisches Abkommen in Kraft, das Abschiebungen einer begrenzten Zahl von Bootsflüchtlingen aus Großbritannien nach Frankreich ermöglichen soll. Gleichzeitig soll dieselbe Zahl in Frankreich lebender Migrant_innen ein Visum für Großbritannien erhalten – ausgenommen alle, die mit einer Bootspassage in Verbindung gebracht werden können. Dieses sogenannte One-in one-out-Modell zielt politisch nicht nur darauf ab, Bootsflüchtlinge durch die Aussicht auf Inhaftierung und Abschiebung abschrecken, sondern ebnet den Weg zur Integration des Vereinigten Königsreichs in das Migrationsregime der EU. Bis dahin bleibt es jedoch ein zeitlich befristeter Testballon, von dem nur ein Bruchteil der Channal migrants betroffen sein wird.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Tödliche Schüsse im Jungle von Loon-Plage

Zum wiederholten Mal ereignete sich im Jungle von Loon-Plage bei Dunkerque eine tödliche Gewalttat: Ein Mensch starb am 27. Juli 2025, nachdem mehrfach auf ihn geschossen worden war. Über die Hintergründe wurde bislang nichts bekannt, doch reiht sich der Fall in eine Reihe ähnlicher Tötungsdelikte ein, die sich seit Jahren in den Camps bei Dunkerque abspielen.

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Channel crossings & UK

Meilenstein oder marginal?

Ein Blick auf die britischen Sanktionen gegen vermeintliche Menschenschmuggler und ihren Effekt

Die Labour-Regierung sieht die Sanktionsliste gegen Schleuser-Netzwerke als bahnbrechenden Schritt ihres eigenen ‚Stop the boats‘- Konzepts. Außerhalb sind die Zweifel dagegen groß – nicht zuletzt angesichts eines Anti-Migrations-Diskurses, in dem sie mit dem Rücken zur Wand steht. Die Liste selbst bietet dagegen überaus interessante Einblicke.

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Boulogne-sur-Mer

Todesfall bei Écault

Bei einer versuchten Bootspassage starb am Morgen des heutigen 26. Juli 2025 erneut ein Geflüchteter. Wie so oft in den vergangenen Moanten und Jahren, ereignete sich der Todesfall im küstennahen Gewässer. Nach der Zählung der NGO Utopia 56 starben seit Jahresbeginn 26 Personen auf See oder an Land im Zusammenhang mit der Migration auf der Kanalroute.

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Channel crossings & UK

„Boat slashing failed to stop migrants“

Ein Einsatzprotoll der französischen Leitstelle CROSS Gris-Nez verdeutlicht die Risiken, die einem systematischen Stoppen der Schlauchboote im küstennahen französischen Gewässer verbunden wären. Eine solche Praxis soll nach dem britisch-französischen Gipfel vom 10. Juli künftig legalisiert werden (siehe hier), wird aber faktisch bereits praktiziert. Das dem britischen Guardian vorliegende Protokoll dokumentiert, dass ein von französischen Gendarmen durch Stiche beschädigtes Boot den Ärmelkanal dennoch überquerte und einige Stunden aus dem Blick der Rettungsleitstelle geriet.