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Dunkerque & Grande-Synthe

Zwei Exilierte starben bei Dunkerque und in Lille

Erneut starb ein Geflüchteter in der Nähe von Dunkerque. Wie die Zeitung La voix du Nord berichtet, ist das Opfer „ein junger Migrant in den Zwanzigern“. Er starb am Abend des 14. September 2023 auf der Nationalstraße 225 in der Nähe von Bierne südlich von Dunkerque. Die Straße ist eine wichtige Verbindung von Lille zur Kanalküste. Offenbar wurde der junge Mann in der Nähe der Abfahrt Bierne von einem Auto angefahren. Die gegen 22.10 Uhr herbeigerufene Feuerwehr leitete Notfallmaßnahmen ein, konnte sein Leben jedoch nicht retten. Über das genaue Geschehen und die Identität des jungen Mannes liegen noch keine Angaben vor. [Update: Später wurde bekannt, dass er ein sudanischer Staatsangehöriger namens Jallal war, der in einem Camp von Calais lebte.] Unterdessen wurde ein weiterer Todesfall bekannt, der sich bereits im August in Lille ereignete.

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Externe Berichte

September 2023

Wir verlinken hier eine Auswahl aktueller Meldungen aus den Medien und Beiträge von Exilierten und Aktivist_innen und mit Bezug zur Situation im kontinentaleuropäisch-britischen Migrationsraum.

Foto: Julia Druelle
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Benelux & Deutschland Channel crossings & UK

Deutscher Anteil am britischen Grenzregime

Teil 1: Calais Group

Das britische Grenzregime basiert auf bi- und multilateralen Abkommen mit Frankreich und weiteren Anrainerstaaten von Ärmelkanal und Nordsee. Hinzu kommen geografisch entfernte Staaten, denen bestimmte Funktionen bei der Vorfeldbekämpfung der Migration (Türkei) oder der Aufnahme abgewiesener Migrant_innen (Ruanda) zufallen sollen. Mit der EU besteht bislang keine migrationspolitische Rahmenvereinbarung, was aber nicht bedeutet, dass europäische Grenz-, Polizei- und Justizbehörden nicht auf anderer Ebene eingebunden wären. Auch Deutschland ist Teil dieser Strukturen. Aber worin genau besteht der deutsche Anteil am britischen Grenregime? Wir möchten dieser Frage in einer lockeren Folge von Beiträgen nachgehen. Am Anfang steht die Calais Group, ein 2021 geschaffener Rahmen für bereits bestehende und wohl auch für künftige Vorhaben.

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Dunkerque & Grande-Synthe

„Somewhere safe and stable“

Bericht einer irakischen Ortskraft der US-Armee aus dem Jungle von Dunkerque

Jungle von Loon-Plage bei Dunkerque nach einer Räumung, Mai 2023. (Foto: Th. Müller)

Der folgende Erfahrungsbericht stammt von einem Mann aus dem kurdischen Teil des Irak, der als Ortskraft der amerikanischen Armee tätig gewesen war. Er beschreibt die Umstände, die ihn zur Flucht zwangen, seinen Weg nach Nordfrankreich und seine Erfahrungen im Jungle von Loon-Plage bei Dunkerque. Genau dort wurde der Bericht im Frühjahr 2023 aufgezeichnet. Wir übernehmen ihn mit freundlicher Genehmigung des Aachener Zeitungskollektivs Tacheles, das ihn im Juli 2023 erstmals veröffentlichte.

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Channel crossings & UK

20.000 Bootspassagen seit Jahresbeginn

Aufbruch zur Bootspassage, Loon-Plage, August 2023. (Foto: Hana Anane)

Die Zahl der Bootspassagier_innen auf der Kanalroute erreichte am 29. August die medial viel beachtete Marke von 20.000. Dies sind etwas weniger Personen als im Vorjahr, als dieselbe Zahl bereits am 14. August erreicht wurde (siehe hier). Der jährliche Anstieg der Bootspassagen, wie wir ihn seit 2018 gesehen haben, setzt sich in diesem Jahr also nicht fort. Vielmehr liegen die Zahlen seit einigen Monaten etwas unter denen von 2022, aber deutlich über denen von 2021. Daher dürfte 2023 das Jahr mit den zweitmeisten Bootspassagen seit der Etablierung der Kanalroute (2018) werden. Von ihrem populistischen Ziel, die small boats zu stoppen, bleibt die britische Regierung also weit entfernt. Gleichzeitig werden neue Risiken auf See sichtbar.

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Boulogne-sur-Mer

Eine weitere schwimmende Barriere

Im Sommer 2021 wurde auf dem Canal des Dunes bei Dunkerque eine schwimmende Barriere angelegt, um die Durchfahrt von Schlauchbooten durch den dortigen Fährhafen zum Ärmelkanal zu verhindern. Auf dem Fluss Canche in der Normandie besteht seit dem 10. August 2023 eine weitere schwimmende Barriere. Die Behörden des Departements Pas-de-Calais reagieren damit offenbar auf veränderte Techniken der Bootspassagen.

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Channel crossings & UK

Havarie am 12. August: Was ist inzwischen bekannt?

Gedenken in Calais am 13. August 2023 für die sechs Opfer der Havarie. (Foto und Grafik: Calais Appeal / X)

Vor einer Woche startete das Boot mit mindestens 65 Passagieren, dessen Havarie sechs afghanische Männer das Leben kostete (siehe hier). Inzwischen wurden weitere Details über die Ursachen der Havarie und den Verlauf der strafrechtlichen Ermittlungen bekannt.

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Externe Berichte

August 2023

Wir verlinken hier eine Auswahl aktueller Meldungen aus den Medien und Beiträge von Exilierten und Aktivist_innen und mit Bezug zur Situation im kontinentaleuropäisch-britischen Migrationsraum.

Foto: Julia Druelle
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Channel crossings & UK

Sechs Todesopfer bei einer Havarie im Ärmelkanal

Ärmelkanal bei Calais am Nachmittag nach der Havarie. (Foto: Th. Müller)

In den frühen Morgenstunden des 12. August 2023 kam es im Ärmelkanal erneut zu einer tödlichen Havarie, der ersten in diesem Jahr. Sechs Menschen wurden im Laufe des Tages tot geborgen oder starben nach einer Einlieferung ins Krankenhaus. Zwei weitere Personen gelten als vermisst. Hier eine erste Zusammenfassung der am Tag der Katastrophe vorliegenden Informationen.

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Allgemein Channel crossings & UK

Britische Grenzpolitik in der Türkei

Zur britisch-türkischen Zusammenarbeit bei der Vorfeld-Bekämpfung der Bootspassagen

Die Regierungen Großbritanniens und der Türkei veröffentlichten am 9. August 2023 eine gemeinsame Erklärung zum Aufbau eines „Kompetenzzentrum“ für die Bekämpfung von Schleusernetzwerken und zur Unterbrechung der Lieferketten für Boote und Bootsequipment. Kurz vorher war bekannt geworden, dass Großbritannien bereits jetzt türkische Grenztruppen unterstützt und Informationen über Geflüchtete, die den Ärmelkanal passiert haben, an diese weiterleitet. Diese Entwicklung ist Teil einer Internationalisierung der britischen Grenzpolitik nach dem Ausscheiden aus der EU. Sie dokumentiert zudem die Bereitschaft, auch mit hochproblematischen Partnern zu kooperieren.