Bei einer versuchten Bootspassage starb am Morgen des heutigen 26. Juli 2025 erneut ein Geflüchteter. Wie so oft in den vergangenen Moanten und Jahren, ereignete sich der Todesfall im küstennahen Gewässer. Nach der Zählung der NGO Utopia 56 starben seit Jahresbeginn 26 Personen auf See oder an Land im Zusammenhang mit der Migration auf der Kanalroute.
Kategorie: Boulogne-sur-Mer
Zwei Todesopfer bei Berck
Die Serie von Todesfällen bei der Passage des Ärmelkanals dauert an. Südlich von Boulogne-sur-Mer wurden am 9. Februar die Leichen zweier Männer entdeckt, die wahrscheinlich bei einer versuchten Bootspassage nach Großbritannien gestorben sind. Die Zahl der Todesfälle seit Jahresbeginn steigt damit auf sechs.
Am Ende eines fatalen Jahres wurden am 21. Dezember 2024 erneut zwei Menschen aufgefunden, die offenbar während ihrer Migration nach Großbritannien starben. Einer der Toten wurde bei Boulogne-sur-Mer entdeckt, der andere bei Dunkerque.
Erneut wurden an der französischen Kanalküste die Körper von Menschen entdeckt, die offenkundig bei versuchten Bootspassagen nach Großbritannien ihr Leben verloren haben. Am 27. und 20. November 2024 wurden östlich von Calais und südlich von Boulogne-sur-Mer zwei Leichen angespült. Binnen weniger Wochen stieg die Zahl der Leichenfunde auf vierzehn.
Nach einer Schlechtwetterphase, in der kaum Schlauchboote übersetzten, war der 5. Oktober 2024 der Tag mit den meisten Bootspassagen seit Jahresbeginn. Am diesem Tag kam es zu zwei weiteren tödlichen Ereignissen. Dabei starben vier Menschen, unter ihnen ein Kind im Alter von zwei Jahren. Mit ihrem Tod setzt sich die fatale Dynamik der Vormonate fort. Seit Jahresbeginn starben 57 Menschen bei dem Versuch, Großbritannien zu erreichen. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit steigt ihre Zahl noch stärker an.[Updated, 6. Oktober 2024]
Bootspassagen nach Großbritannien beginnen nicht nur im Küstengebiet bei Dunkerque, Calais und Boulogne-sur-Mer. In diesem Jahr legten auch von der Küste der Picardie mehr Schlauchboote nach Großbritannien ab. In der Folge verstärkten die Behörden dort ihre Präsenz. Der zunehmende Überwachungsdruck im Zentrum des Geschehens könnte das Ausweichen auf neue Küstengebiete verstärken.
Leichenfund auf See
Bereits in der Vergangenheit wurden in Ärmelkanal und Nordsee Leichen von Exilierten entdeckt, die bei der versuchten Passage des Ärmelkanals gestorben waren (siehe hier, hier und hier). Ein weitere Leichenfund datiert vom 17. September 2024. Lokale Medien gehen davon aus, dass es sich um den Körper einer Migrantin handelt.
In kurzer Folge dokumentieren wir momentan tödliche Situationen auf der Kanalroute, und auch die Anzahl der Opfer pro Zwischenfall nimmt deutlich zu. Nach dem Tod von zwölf Menschen am 3. September (siehe hier und hier) starben in den Nachtstunden des heutigen 15. September acht Exilierte bei einer gescheiterten Bootspassage nach Großbritannien.

Zwei Tage nach der schweren Havarie vor Kap Gris-Nez am 3. September 2024 sind weitere Umstände bekannt geworden. Es hat sich bestätigt, dass zwölf Menschen starben, darunter sechs Minderjährige; zwei weitere Menschen sind auf See verschollen und dürften kaum überlebt haben. Inzwischen wirft ein Medienbericht kritische Fragen hinsichtlich der Rettungseinsatzes auf, während die übliche politische Instrumentalisierung der Katastrophe einsetzt – und ablenkt von den strukturellen und politischen Ursachen der Tode.

Im Seegebiet zwischen Calais und Boulogne-sur-Mer ereignete sich am heutigen 3. September 2024 eine der schwersten Havarien auf dieser Migrationsroute überhaupt. Französische Medien und Behörden berichten von mindestens zwölf Todesopfern, zwei Vermissten und zahlreichen Verletzten. Hier ein erster und vorläufiger Überblick.