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Channel crossings & UK

Weitere tödliche Havarie am Vortag der katastrophalen Nacht

Gendarmen und Passanten beobachten am 9. Sepotember in Équihen-Plage ein Schlauchboot mit Kurs auf Großbritannien auf hoher See vor Boulogne-sur-Mer. (Foto: Calais Border Monitoring)

Wenige Stunden vor den tödlichen Havarien in der Nacht vom 9. zum 10. September (siehe hier) kam es im britischen Teil des Ärmelkanals zu einem weiteren Unglück, bei dem eine Frau ihr Leben verlor. Damit erhöht sich Zahl der Todesfälle in diesem kurzen Zeitraum auf vier.

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Channel crossings & UK

Drei Havarien, drei Tote und drei Vermisste

Gestern kam es im Ärmelkanal jeweils bei dem Versuch, nach Großbritannien überzusetzen zu zwei schweren Bootsunglücken, bei denen mindestens drei Personen ums Leben kamen und drei weitere vermisst werden. Bei einer dritten Havarie konnten alle verunglückten Personen gerettet werden.

Zerstörtes Schlauchboot in Nordfrankreich im Dezember 2024. Foto: Tobias Müller.
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Channel crossings & UK

Einige Festnahmen und ein Online-Formular

Das neue britisch-französische Abkommen: Die erste Woche.

Eine Woche nach dem Inkrafttreten der bilateralen Vereinbarung (siehe hier), die Großbritennien erstmals seit dem Brexit Abschiebungen nach Frankreich ermöglicht, ist nur wenig über die Umsetzung bekannt. Die britische Regierung meldete die Festnahme erster Bootspassagier_innen und schaltete ein Formular für legalen Einreise aus Frankreich frei. Gleichzeitig bereiten zivilgesellschaftliche Akteure die juristische Anfechtung der Abschiebungen vor. Ein Effekt auf die Zahl der Bootspassagen bleibt erwartungsgemäß aus.

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Dunkerque & Grande-Synthe

Erneuter Todesfall im Küstengewässer

Zum wiederholten Mal kam an der französischen Kanalküste ein Mensch zu Tode: In der Nacht zum 12. August 2025 starb am Stadtstrand von Dunkerque eine Frau nach einer versuchten Bootspassage. Der Fall fügt sich in ein bekanntes Muster, nämlich die Häufung tödlicher Ereignisse in unmittelbarer Küstennähe – dort also, wo französische Behörden in Zukunft systematisch gegen Schlauchboote vorgehen sollen.

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Channel crossings & UK

„Einer raus, einer rein“

Ein neues britisch-französisches Abkommen ermöglicht die Abschiebung von Bootsflüchtlingen. Eine Inhaltsangabe.

Nach einem jahrelangen politischen Tauziehen trat am 6. August 2025 ein britisch-französisches Abkommen in Kraft, das Abschiebungen einer begrenzten Zahl von Bootsflüchtlingen aus Großbritannien nach Frankreich ermöglichen soll. Gleichzeitig soll dieselbe Zahl in Frankreich lebender Migrant_innen ein Visum für Großbritannien erhalten – ausgenommen alle, die mit einer Bootspassage in Verbindung gebracht werden können. Dieses sogenannte One-in one-out-Modell zielt politisch nicht nur darauf ab, Bootsflüchtlinge durch die Aussicht auf Inhaftierung und Abschiebung abschrecken, sondern ebnet den Weg zur Integration des Vereinigten Königsreichs in das Migrationsregime der EU. Bis dahin bleibt es jedoch ein zeitlich befristeter Testballon, von dem nur ein Bruchteil der Channal migrants betroffen sein wird.

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Boulogne-sur-Mer

Todesfall bei Écault

Bei einer versuchten Bootspassage starb am Morgen des heutigen 26. Juli 2025 erneut ein Geflüchteter. Wie so oft in den vergangenen Moanten und Jahren, ereignete sich der Todesfall im küstennahen Gewässer. Nach der Zählung der NGO Utopia 56 starben seit Jahresbeginn 26 Personen auf See oder an Land im Zusammenhang mit der Migration auf der Kanalroute.

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Channel crossings & UK Dunkerque & Grande-Synthe

Verdacht der fahrlässigen Tötung durch die Polizei

Rekonstruktion des Todesfalls durch Disclose in Zusammenarbeit mit Index und Linimal, Juli 2025. (Quelle: Disclose)

Im März 2024 ertrank Jumaa Al-Hasan in einer Wasserstraße im Hinterland des Ärmalkanals. Bereits frühzeitig gab es Hinweise auf eine mögliche Mitschuld der Polizei am Tod des 27jährigen Syrers (siehe hier und hier). Nach Rechechen des französischen Investigativmediums Disclose auf der Basis einer digitalen Modellierung des Geschehens leitete die Staatsanwaltschaft Dunkerque eine Voruntersuchungen gegen die Polizei ein.

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Channel crossings & UK

Die Bootsverbrennung von Moygashel

Ein Boot voller Menschen verbrennt, nein: Es wird in Brand gesetzt. Die Menschen sind Puppen, durch Hautfarbe und Kleidung als Migranten markiert. Ihre symbolische Tötung erfolgt auf einer Art Scheiterhaufen vor einer feiernden Menschenmenge und bildet den Höhepunkt eines Volksfestes. Während die Polizeibehörden gegen die Veranstalter des Spektakels wegen Hasskriminalität ermitteln, machen sich rechtsextreme Aktivist_innen das Bildmaterial der brennenden Channel migrants zueigen. Die Bilder entstanden am 10. Juli 2025 im nordirischen Dorf Moygashel, das damit internationale Aufmerksamkeit erfuhr.

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Channel crossings & UK

Bahnbrechende Deals gegen die Kanalroute?

Zum Gipfeltreffen von Emanuel Macron und Keir Starmer

Während des britisch-französischen Gipfels in London kündigten die Regierungschefs beider Staaten, Keir Starmer und Emanuel Macron, weitere Maßnahmen gegen die Migration auf der Kanalroute an: Erstens sollen Einsätze von Polizei bzw. Gendarmerie gegen Schlauchboote im küstennahen Gewässer legalisiert werden. Zweitens soll ein Rücknahmeabkommen getestet werden, nach dem eine Anzahl von Channel migrants nach Frankreich abgeschoben werden kann und Großbritannien im Gegenzug andere Asylsuchende aus Frankreich aufnimmt. Das Vorhaben gleicht einer kleinen Version des EU-Türkei-Deals von 2016. Unter dem Eindruck eines erstarkenden Rechtsextremismus in seinem Land präsentierte Starmer dies als einen migrationspolitischen Durchbruch. Aber trifft das zu?

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Channel crossings & UK

BBC zeigt Stoppen eines Schlauchboots

Südlich von Boulogne-sur-Mer filmte die BBC am 4. Juli 2025, wie französischen Gendarmen ein schwimmendes Schlauchboot aufstachen. Bereits im Juni hatte Utopia 56 eine vergleichbare Situation in einem anderen Küstenabschnitt dokumentiert (siehe hier). Das aktive Stoppen von Booten, die sich bereits im Wasser befinden, ist illegal. Wenige Tage vor dem Besuch Emanuel Macrons bei Keir Starmer deutet dessen Sprecher den BBC-Bericht als Anzeichen dafür, dass Frankreich eine solche Praxis schon bald legalisieren könnte.