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Calais

Weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen

Am 8. April 2020 machte Auberge des Migrants zum wiederholten Mal in einem offenen Brief an den Präfekten des Pas-de-Calais und über Facebook auf die unzulässige Verschlechterung der Lebensbedingungen im Jungle und den Camps von Calais aufmerksam. Mängel bestehen demnach in Bezug auf Hunger, Ratten, ungenügende Wasserversorgung, Müll, Abschiebung, Gewalt und Geldstrafen.

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Calais Dunkerque & Grande-Synthe

Drei Monate und 320 Räumungen

In den Monaten Januar bis März 2020 führten die Polizeibehörden in Calais und Grande-Synthe mindestens 320 Räumungen durch. In Calais waren es rund 100 Räumungen im Monat. Auch im März, als die Corona-Pandemie ausbrach, verringerte sich die Zahl kaum. Allein für die Zeit des Lockdown, der am 17. März begann, sind dokumentieren die Human Rights Obervers 45 Räumungen – und damit 45 vermeidbare Ansammlungen einer großen Zahl von Menschen. Die monatlichen Berichte der Gruppe vermitteln einen Einblick in Strukturen und Praxen einer auf Zermürbung zielenden Politik vor Beginn und am Anfang der Krise.

Posting der Human Rights Observers vom 23. März 2020 zu einer Räumung des Jungle von Calais während des Lockdown. Am rechten Rand des Bildes sind Zelte erkennbar, die während der Aktion abgestellt wurden, während ihre Besitzer_innen das Ende der Polizeiaktion abwarten.
(Quelle: https://twitter.com/HumanRightsObs/status/1242135838915473408)
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Calais Corona

Erste Corona-Fälle im Jungle von Calais – Auflösung verschoben

Zunächst eine Vorbemerkung: Bisher haben wir den Begriff „Räumung“ benutzt.  „Räumung“ bedeutet für uns, dass Gewalt oder Zwang angewendet wird. Aufgrund der aktuellen hohen gesundheitlichen Risiken der Migrant_innen im Jungle aufgrund der Corona-Epidemie scheint er uns im momentanen Kontext nicht treffend. Einen Transport in (Wohn-)Gebäude auf freiwilliger Basis sehen wir positiv und würden dies eher als „Evakuierung“ bezeichnen. Den Begriff „Auflösung“ nutzen wir künftig dann, wenn noch nicht abzusehen ist, ob es sich um eine „Räumung“ oder eine „Evakuierung“ handelt, also in der Regel im Vorfeld einer staatlicherseits geplanten Aktion.

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Benelux & Deutschland

Waremme bei Lüttich – Transitort nach Großbritannien

Waremme ist eine Kleinstadt in der Wallonie. Folgt man der Europastrasse 40 von Lüttich (Liège) nach Brüssel, passiert man den gleichnamigen Autobahnrastplatz. Seit mehreren Jahren nutzen Geflüchtete ihn, um sich dort in einem Lastwagen nach Großbritannien zu verstecken. Die E 40 führt in ihrem weiteren Verlauf über Brüssel und Oostende zu den Fährhäfen von Dunkerque und Calais. Anders als viele der Raststätten auf dieser Strecke ist diejenige in Waremme noch nicht durch Zäune und Klingendraht gesichert.

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Calais Corona

Beginn einer humanitären Katastrophe

Für die Migrant_innen in Calais kündigt sich immer mehr eine humanitäre Katastrophe an. Wir fassen einige Entwicklungen der vergangenen drei Wochen zusammen.

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Corona Dunkerque & Grande-Synthe

„Never seen an inhumane situation like I saw yesterday“

Die belgische Ärztin Stephanie de Maesschalck reiste am 22. März 2020 nach Grande-Synthe bei Dunkerque, nachdem sie von einer katastrophalen Verschlechterung der Situation dort erfahren hatte.

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Calais

Vor der Epidemie – Calais im Februar 2020

7.-8. Februar 2020 [Recherche], 22. März 2020 [Artikel]

Wir besuchten Calais zuletzt am 7./8. Februar 2020 und haben daher ein eigenes Bild von der Situation einige Wochen bevor Corona zum alles beherrschenden Thema wurde. Zum Zeit unseres Besuchs hingegen sprach noch niemand davon.

Neu errichteter Zaun entlang der Route de Gravelines, Februar 2020 (Foto: Thomas Müller)
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Dunkerque & Grande-Synthe

Vorgeschichte – Teil 2: Grande-Synthe

2016-2020 [Recherche], 21.3.2020 [Text]

Ähnlich wie in Calais, entwickelten sich rund um Dunkerque (Dünkirchen) informelle Camps. Von Dunkerque aus besteht die nach Calais zweitwichtigste französische Fährverbindung nach Großbritannien, doch befindet sich der Hafen weit außerhalb des Zentrums in der Nähe der Kleinstadt Grande-Synthe. Dort wuchs im Herbst 2016 ein Camp binnen weniger Monate von etwa 80 auf rund 2400 Personen an, die auf extrem morastigen Gelände unter widrigsten Bedingungen in Zelten lebten. Unter den meist irakisch-kurdischen Bewohner_innen befanden sich ein verhältnismäßig hoher Anteil an Familien und Kindern. Eine in zahlreichen Schilderungen betonte (vor allem sexuelle) Gewalt kennzeichnete das Camp zusätzlich und endete mit dessen Auflösung nicht.

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Calais

Vorgeschichte – Teil 1: Calais

2016-2020 [Recherche], 21.3.2020 [Text]

Die Vorgeschichte beginnt in den 1990er Jahren. Sie zu erzählen würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Und es ist auch nicht nötig, denn sie ist gut dokumentiert (grundlegend durch Michel Agier, siehe auch unseren Bericht bei bordermonitoring.eu).

Informationstafel zur Geschichte des Jungle (2015/16) am Rand seines heute gesperrten und teilweise renaturierten Geländes, Februar 2020 (Foto: Thomas Müller)