2016-2020
[Recherche], 21.3.2020 [Text]
Ähnlich
wie in Calais, entwickelten sich rund um Dunkerque (Dünkirchen)
informelle Camps. Von Dunkerque aus besteht die nach Calais
zweitwichtigste französische
Fährverbindung nach Großbritannien, doch befindet sich der
Hafen weit außerhalb des Zentrums in der Nähe der Kleinstadt
Grande-Synthe. Dort wuchs im Herbst 2016 ein Camp binnen weniger
Monate von etwa 80 auf rund 2400 Personen an, die auf extrem
morastigen Gelände unter widrigsten Bedingungen in Zelten lebten.
Unter den meist irakisch-kurdischen Bewohner_innen befanden sich ein
verhältnismäßig hoher Anteil an Familien und Kindern. Eine in
zahlreichen Schilderungen betonte (vor allem sexuelle) Gewalt
kennzeichnete das Camp zusätzlich und endete mit dessen Auflösung
nicht.